Weitersuchen nach Gehör
Mittlerweile hat Caluori genügend Informationen von seinen Systemen erhalten, um die Problemstelle genauer eingrenzen zu können. Aufgrund der Messergebnisse zeichnet er auf dem lokalen Netzplan manuell den ungefähren Ort ein, an dem er den Kurzschluss vermutet. Dieser befindet sich nahe, bei circa 170 Meter vom Kabelmesswagen entfernt.
Es ist wichtig, den Standort punktgenau zu finden, um nicht eine unnötig grosse Bodenfläche aufreissen zu müssen
Ausgerüstet mit einem überdimensionalen Stethoskop (Bodenmikrofon) begibt sich Caluori nun dorthin. Via Funk bleibt er mit Buchschacher beim Kabelmesswagen in Verbindung. «Jetzt muss ich um etwas Ruhe bitten,» meint Caluori, denn die finale Ortung erfolgt nach Gehör. Mittels Funkgerät bittet er Buchschacher darum, einen Impuls durch die Stromleitung zu senden. Das Stethoskop hält er auf den Betonboden des Gehsteigs. Mit Kopfhörern lauscht er nun in den Boden. Mit jedem Stromstoss, den Buchschacher durch die Leitungen sendet, kommt er dem Fehler etwas näher. Er weiss nun, dass er richtig steht: «Man hört bei jedem Impuls einen dumpfen Knall, das sind die elektrischen Überschläge an der Fehlerstelle im Boden». Mittels eines hochsensiblen Geräts misst Caluori die Zeit, die zwischen dem Senden des Impulses (Lichtgeschwindigkeit) und dem akustischen Signal (Knall) vergeht. So kann er sich Schritt für Schritt der Problemstelle annähern - bis er direkt darübersteht und die Differenzzeit zwischen diesen beiden Parametern im Millisekundenbereich liegt. «Es ist wichtig, den Standort punktgenau zu finden, um nicht eine unnötig grosse Bodenfläche aufreissen zu müssen, schlussendlich kostet das Zeit und Geld» sagt der EKZ-Spezialist.