Flugzeugbau im Lockdown
Während der Pandemie bescherte mir dieses Hobby eine willkommene Abwechslung. Unser Experimentalflieger erlitt 2020 einen Motorschaden. Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich ihn in stundenlanger Kleinarbeit auseinandergeschraubt und mit einem neuen Motor ausgerüstet. Über 2000 Arbeitsstunden haben wir während den Lockdowns investiert – der beste Zeitvertreib während dieser Monate.
Leidenschaft Gyrokopter
Mittlerweile konzentriere ich mich wieder stärker auf meine neue Leidenschaft: das Gyrokopter-Fliegen. Ein Gyrokopter ist ein Tragschrauber, der sich permanent in der Autorotation befindet. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger, dem Helikopter, wird der Rotor im Flug nicht von einem Motor angetrieben, sondern passiv durch die Luftströmung. Für die Vorwärtsbewegung sorgt ein Propeller, der motorisch angetrieben wird. Würde man diesen während dem Flug ausschalten, sänke man langsam herab auf den Boden wie an einem Fallschirm. Der Gyrokopter gilt darum als das sicherste Fluggerät. Für mich ist er das Cabriolet der Lüfte, man sitzt immer draussen. Ein einzigartiges Feeling, wenn man auf 3000 Metern über Meer mit 180 km/h einer Felswand entlangfliegt und es links und rechts 500 Meter runtergeht. Einer der schönsten Ausflüge führte uns nach Slowenien. Dort ist das freie Fliegen in der Wildnis über Seen und Wälder einfach atemberaubend. Jeden Tag an einem anderen Ort zu sein, auf völlig verlassenen Flughäfen zu landen und zu übernachten: Das ist Abenteurerfeeling pur, das mir so nur der Gyrokopter ermöglicht. Das Gefühl möchte ich nächstes Mal in Costa Rica suchen und die Küsten und Strände entlangfliegen – ein Mekka für Gyrokopterpiloten.