«Frauen in Führungspositionen sind inspirierend»

Als Netzwirtschafterin bewegt sich Evi Stoumpi zwischen Stromnetz, Finanzen und Regulierung. «Eine Schnittstellenfunktion» sagt Stoumpi, «bei der ich viel koordiniere und in Kontakt mit anderen Menschen bin.» Für ihre Aufgaben sind aber auch Fachwissen und Scharfsinn gefragt.

Katia Soland
3. Juni 2021
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Foto: Norbert Egli

«Meine Aufgaben sind sehr vielfältig, weil ich mit mehreren Bereichen zu tun habe und mich mit verschiedenen Leuten innerhalb und ausserhalb des Unternehmens austausche», sagt Netzwirtschafterin Evi Stoumpi. Konkret prüft sie, wie sich regulatorische Neuigkeiten, beispielsweise Änderungen im Energiegesetz, auf das Stromnetz und die Produkte von EKZ auswirken. Darüber gibt sie auch Kundinnen und Kunden gegenüber Auskunft. «Ich führe und analysiere Statistiken für Gemeinden oder berate Grosskunden, die ihre Energie neu auf dem freien Markt einkaufen möchten. Dazu schaue ich mir ihre Verbräuche an und unterstütze sie beim ganzen Prozess.» Weiter macht Stoumpi so genannte Lastganganalysen. Dabei schaut sie sich den Energieverbrauch über eine gewisse Zeit an und leitet daraus Entscheidungen ab: «Axpo, an deren Netz EKZ angeschlossen ist, hat per 2021 ein neues Verrechnungssystem für Blindenergie* eingeführt. Meine Aufgabe war es zu untersuchen, was das neue System für EKZ bedeutet. Ich habe berechnet, welche Kosten entstehen, und abgewogen, ob auch wir unser Verrechnungsmodell für Blindenergie anpassen sollten.» Es sind offensichtlich äusserst fachspezifische Themen, mit denen sich Stoumpi auseinandersetzt. Basis für diese Aufgaben bildet ein Elektrotechnik- und Informatik-Studium, das die gebürtige Griechin in Athen absolviert hat. Das Team von Netzwirtschaftern bei EKZ beschäftigt sich aber auch mit Veränderungen im Alltag der Stromkonsumenten. «Die Anzahl E-Autos nimmt Jahr für Jahr zu, das zeigen sowohl die Statistiken des Bundesamts für Statistik als auch die Anzahl angemeldete Ladestationen in unserem Netz», sagt Stoumpi, und ergänzt, «diese Entwicklung wird sich gemäss den definierten Zielen der Schweiz für Elektromobilität fortsetzen.» Eine der Aufgaben der Netzwirtschafter besteht darin, Tarife zu entwickeln, die auf die E-Mobilität abgestimmt sind, sodass keine Kapazitätsengpässe durch gleichzeitiges Laden entstehen.» Regelmässig hat es Stoumpi mit grossen Datenmengen zu tun. So auch, wenn sie Statistiken erstellt: «Einerseits werte ich die Daten für den internen Gebrauch aus, andererseits muss EKZ diese regelmässig dem Bundesamt für Energie rapportieren.»
Es sind keine einfachen Themen, die auf ihrem Schreibtisch landen, da stimmt sie zu. «Aber genau das fasziniert mich an meinem Job», meint sie. «Ich mag die vielen verschiedenen Themen und ich habe mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun. Das und die anspruchsvolle Kopfarbeit gefallen mir an meinem Job», schwärmt sie.  

«Meine Aufgaben sind sehr vielfältig, weil ich mit mehreren Bereichen zu tun habe und mich mit verschiedenen Leuten innerhalb und ausserhalb des Unternehmens austausche», sagt Netzwirtschafterin Evi Stoumpi. Konkret prüft sie, wie sich regulatorische Neuigkeiten, beispielsweise Änderungen im Energiegesetz, auf das Stromnetz und die Produkte von EKZ auswirken. Darüber gibt sie auch Kundinnen und Kunden gegenüber Auskunft. «Ich führe und analysiere Statistiken für Gemeinden oder berate Grosskunden, die ihre Energie neu auf dem freien Markt einkaufen möchten. Dazu schaue ich mir ihre Verbräuche an und unterstütze sie beim ganzen Prozess.» Weiter macht Stoumpi so genannte Lastganganalysen. Dabei schaut sie sich den Energieverbrauch über eine gewisse Zeit an und leitet daraus Entscheidungen ab: «Axpo, an deren Netz EKZ angeschlossen ist, hat per 2021 ein neues Verrechnungssystem für Blindenergie* eingeführt. Meine Aufgabe war es zu untersuchen, was das neue System für EKZ bedeutet. Ich habe berechnet, welche Kosten entstehen, und abgewogen, ob auch wir unser Verrechnungsmodell für Blindenergie anpassen sollten.» Es sind offensichtlich äusserst fachspezifische Themen, mit denen sich Stoumpi auseinandersetzt. Basis für diese Aufgaben bildet ein Elektrotechnik- und Informatik-Studium, das die gebürtige Griechin in Athen absolviert hat. Das Team von Netzwirtschaftern bei EKZ beschäftigt sich aber auch mit Veränderungen im Alltag der Stromkonsumenten. «Die Anzahl E-Autos nimmt Jahr für Jahr zu, das zeigen sowohl die Statistiken des Bundesamts für Statistik als auch die Anzahl angemeldete Ladestationen in unserem Netz», sagt Stoumpi, und ergänzt, «diese Entwicklung wird sich gemäss den definierten Zielen der Schweiz für Elektromobilität fortsetzen.» Eine der Aufgaben der Netzwirtschafter besteht darin, Tarife zu entwickeln, die auf die E-Mobilität abgestimmt sind, sodass keine Kapazitätsengpässe durch gleichzeitiges Laden entstehen.» Regelmässig hat es Stoumpi mit grossen Datenmengen zu tun. So auch, wenn sie Statistiken erstellt: «Einerseits werte ich die Daten für den internen Gebrauch aus, andererseits muss EKZ diese regelmässig dem Bundesamt für Energie rapportieren.»
Es sind keine einfachen Themen, die auf ihrem Schreibtisch landen, da stimmt sie zu. «Aber genau das fasziniert mich an meinem Job», meint sie. «Ich mag die vielen verschiedenen Themen und ich habe mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun. Das und die anspruchsvolle Kopfarbeit gefallen mir an meinem Job», schwärmt sie.  

*Blindeenergie

Blindenergie steht für Energie, die transportiert, aber im Verbraucher (z. B. Maschine, Beleuchtungsanlage) nicht umgewandelt wird. Damit der Verbraucher überhaupt funktionieren kann, benötigt er ein Magnetfeld. Um dieses aufzubauen, braucht er Blindenergie. Diese wird nicht wie Wirkenergie in mechanische Arbeit und Wärme umgesetzt. Blindenergie belastet Leitungen und Transformatoren zusätzlich, d.h. in diesem Verteilnetz kann weniger Energie übertragen werden. Gleichzeitig ist Blindenergie aber für die Spannungshaltung der jeweiligen Netzebenen notwendig. Aus diesem Grund ist Blindenergie in der Regel unerwünscht bzw. in einem bestimmten Bereich eben doch erwünscht. Energieversorger wie EKZ verrechnen die gelieferte Blindenergie bei Unterschreitung eines definierten Grenzwerts. 

Blindenergie steht für Energie, die transportiert, aber im Verbraucher (z. B. Maschine, Beleuchtungsanlage) nicht umgewandelt wird. Damit der Verbraucher überhaupt funktionieren kann, benötigt er ein Magnetfeld. Um dieses aufzubauen, braucht er Blindenergie. Diese wird nicht wie Wirkenergie in mechanische Arbeit und Wärme umgesetzt. Blindenergie belastet Leitungen und Transformatoren zusätzlich, d.h. in diesem Verteilnetz kann weniger Energie übertragen werden. Gleichzeitig ist Blindenergie aber für die Spannungshaltung der jeweiligen Netzebenen notwendig. Aus diesem Grund ist Blindenergie in der Regel unerwünscht bzw. in einem bestimmten Bereich eben doch erwünscht. Energieversorger wie EKZ verrechnen die gelieferte Blindenergie bei Unterschreitung eines definierten Grenzwerts. 

Eine Frau unter vielen Männern

Dass sie in ihrem Job viel mehr mit Männern als mit Frauen zu tun hat, ist für sie indes nichts Neues: «Das war schon in meinem Studium an der Technischen Universität in Athen so und auch später an der ETH, wo ich einen Master in Energiewissenschaften absolviert habe.» Geändert hat sich das erst ein wenig, als sie bei Alstom als Netzstudieningenieurin einstieg. Da hätten in ihrem Umfeld einige mehr Frauen gearbeitet. Stoumpi führt das auf die Internationalität des Unternehmens zurück. «Bei global tätigen Unternehmen spielt die Sprache, die lokal gesprochen wird, weniger eine Rolle, was auch mehr ausländische Frauen anzieht.» Bevor Stoumpi zu EKZ kam, hatte sie berufsbegleitend einen Master of Advanced Studies in Management, Technology and Economics an der ETH absolviert. «Das war streng, weil in dieser Zeit auch meine beiden Kinder zur Welt kamen», meint sie lachend.

Hoffnung auf mehr Frauen

Stoumpi hofft, dass sich das Verhältnis Frau-Mann allgemein in den technischen Aus- und Weiterbildungen zukünftig ausgleicht, und insbesondere in den Führungspositionen bei technischen Berufen und Branchen. «Denn Frauen sind gerade in leitenden Positionen sehr inspirierend und haben eine Vorbildfunktion für andere Frauen, die neu ins Berufsleben einsteigen oder noch in Ausbildung sind.» Perspektiven für junge Leute sieht Stoumpi – gerade in der Energiebranche – viele. «Durch die Digitalisierung entstehen im Energiebereich viele neue Berufsmöglichkeiten. Wer gerne analytisch denkt, eine Affinität zu Daten hat und auch gut mit verschiedenen Ansprechpartnern umgehen kann, findet hier sicher eine spannende Aufgabe», ist Stoumpi überzeugt.

Eine Frau unter vielen Männern

Dass sie in ihrem Job viel mehr mit Männern als mit Frauen zu tun hat, ist für sie indes nichts Neues: «Das war schon in meinem Studium an der Technischen Universität in Athen so und auch später an der ETH, wo ich einen Master in Energiewissenschaften absolviert habe.» Geändert hat sich das erst ein wenig, als sie bei Alstom als Netzstudieningenieurin einstieg. Da hätten in ihrem Umfeld einige mehr Frauen gearbeitet. Stoumpi führt das auf die Internationalität des Unternehmens zurück. «Bei global tätigen Unternehmen spielt die Sprache, die lokal gesprochen wird, weniger eine Rolle, was auch mehr ausländische Frauen anzieht.» Bevor Stoumpi zu EKZ kam, hatte sie berufsbegleitend einen Master of Advanced Studies in Management, Technology and Economics an der ETH absolviert. «Das war streng, weil in dieser Zeit auch meine beiden Kinder zur Welt kamen», meint sie lachend.

Hoffnung auf mehr Frauen

Stoumpi hofft, dass sich das Verhältnis Frau-Mann allgemein in den technischen Aus- und Weiterbildungen zukünftig ausgleicht, und insbesondere in den Führungspositionen bei technischen Berufen und Branchen. «Denn Frauen sind gerade in leitenden Positionen sehr inspirierend und haben eine Vorbildfunktion für andere Frauen, die neu ins Berufsleben einsteigen oder noch in Ausbildung sind.» Perspektiven für junge Leute sieht Stoumpi – gerade in der Energiebranche – viele. «Durch die Digitalisierung entstehen im Energiebereich viele neue Berufsmöglichkeiten. Wer gerne analytisch denkt, eine Affinität zu Daten hat und auch gut mit verschiedenen Ansprechpartnern umgehen kann, findet hier sicher eine spannende Aufgabe», ist Stoumpi überzeugt.

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