Zwischen Papier, Computer und Baustelle

Sarah Castaldo übt heute einen Beruf aus, von dem sie nichts wusste, als sie sich als Jugendliche mit der Berufswahl beschäftigte. Ihre Faszination für Baustellen und weil sie wissen wollte, was da so im Boden liegt, haben sie zu ihrer Doppelfunktion als NIS-Zeichnerin und Bauaufseherin geführt.

Katia Soland
26. Mai 2021
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Foto: Norbert Egli

«Ich habe zwei Funktionen, die aber eng zusammenhängen», erklärt Sarah Castaldo. Sie sei zu 40 Prozent als Bauaufseherin tätig. «In dieser Funktion gehe ich auf Baustellen und verfolge die Kabelverlegungen und den Netzausbau. Meine Aufgabe besteht darin, die Position eines Kabels mit dem GPS aufzunehmen. Danach zeichne ich auf Plänen ein, wie ein Kabel genau verläuft, um welchen Kabeltyp es sich handelt und wie der Querschnitt des Rohrs aussieht, in das das Kabel gezogen wird.» Je nach Bau habe sie viel oder nur ganz kurz Zeit. «Wenn der Graben, in dem die Rohre und Kabel sind, gleich wieder geschlossen werden muss, dann ist mein Zeitfenster fürs Einmessen sehr klein», führt Castaldo aus. Die Baustellen bestimmen Castaldos Arbeitsalltag, obwohl die Aufgabe als Bauaufseherin etwas weniger als die Hälfte ihres Pensums ausmacht. Denn zu 60 Prozent ist Sarah Castaldo NIS-Zeichnerin. NIS steht für Netzinformationssystem und meint die geografische Darstellung des Leitungsnetzes. «Als Zeichnerin führe ich die Werkleitungen auf der NIS-Plattform nach, sodass diese stets aktuell und online öffentlich einsehbar sind», erzählt Castaldo. Nachschauen kann man diese Leitungen über die Online-Planauskunft von EKZ.

Es ist schön, ein Projekt von A bis Z begleiten zu können

Faszination für Baustellen

Dass sie einmal NIS-Zeichnerin werden würde, hätte Sarah Castaldo nicht gedacht. «Als ich mich als Jugendliche mit der Berufswahl beschäftigt habe, wusste ich gar nicht, dass es diesen Beruf gibt», erzählt sie. Castaldo hat eine KV-Lehre absolviert, einige Jahre auf dem Betreibungsamt und dann im Inkasso gearbeitet. «Von Berufs wegen hatte ich vor allem mit unzufriedenen Menschen zu tun. Das hat mir mit der Zeit zu schaffen gemacht. Ich merkte, dass das nicht meine Welt ist», sagt Castaldo rückblickend. Sie habe sich dann überlegt, was sie interessiere und wo sie arbeiten möchte. «Baustellen haben mich schon immer fasziniert. Zudem finde es ich spannend, was alles im Boden verlegt ist. Dessen ist man sich selten bewusst, weil man es ja nur sieht, wenn der Boden offen ist», meint sie. Wo sie arbeiten wollte, sei schnell klar gewesen: im Zürcher Oberland, wo sie herkomme und auch wohne. Um NIS-Zeichnerin und Bauaufseherin zu werden, hat Castaldo einerseits Kurse besucht, um die NIS-Plattform kennenzulernen. Andererseits war sie viel draussen: «Dank den vielen Baustellenbegleitungen habe ich gelernt, wie ich zeichnen muss. Zudem war ich viel mit den Netzbaumonteuren unterwegs, die Freileitungen bauen und Kabel verlegen. Seither kann ich mir alles, was ich zeichnen muss, sehr gut vorstellen.»

«Ich habe zwei Funktionen, die aber eng zusammenhängen», erklärt Sarah Castaldo. Sie sei zu 40 Prozent als Bauaufseherin tätig. «In dieser Funktion gehe ich auf Baustellen und verfolge die Kabelverlegungen und den Netzausbau. Meine Aufgabe besteht darin, die Position eines Kabels mit dem GPS aufzunehmen. Danach zeichne ich auf Plänen ein, wie ein Kabel genau verläuft, um welchen Kabeltyp es sich handelt und wie der Querschnitt des Rohrs aussieht, in das das Kabel gezogen wird.» Je nach Bau habe sie viel oder nur ganz kurz Zeit. «Wenn der Graben, in dem die Rohre und Kabel sind, gleich wieder geschlossen werden muss, dann ist mein Zeitfenster fürs Einmessen sehr klein», führt Castaldo aus. Die Baustellen bestimmen Castaldos Arbeitsalltag, obwohl die Aufgabe als Bauaufseherin etwas weniger als die Hälfte ihres Pensums ausmacht. Denn zu 60 Prozent ist Sarah Castaldo NIS-Zeichnerin. NIS steht für Netzinformationssystem und meint die geografische Darstellung des Leitungsnetzes. «Als Zeichnerin führe ich die Werkleitungen auf der NIS-Plattform nach, sodass diese stets aktuell und online öffentlich einsehbar sind», erzählt Castaldo. Nachschauen kann man diese Leitungen über die Online-Planauskunft von EKZ.

Es ist schön, ein Projekt von A bis Z begleiten zu können

Faszination für Baustellen

Dass sie einmal NIS-Zeichnerin werden würde, hätte Sarah Castaldo nicht gedacht. «Als ich mich als Jugendliche mit der Berufswahl beschäftigt habe, wusste ich gar nicht, dass es diesen Beruf gibt», erzählt sie. Castaldo hat eine KV-Lehre absolviert, einige Jahre auf dem Betreibungsamt und dann im Inkasso gearbeitet. «Von Berufs wegen hatte ich vor allem mit unzufriedenen Menschen zu tun. Das hat mir mit der Zeit zu schaffen gemacht. Ich merkte, dass das nicht meine Welt ist», sagt Castaldo rückblickend. Sie habe sich dann überlegt, was sie interessiere und wo sie arbeiten möchte. «Baustellen haben mich schon immer fasziniert. Zudem finde es ich spannend, was alles im Boden verlegt ist. Dessen ist man sich selten bewusst, weil man es ja nur sieht, wenn der Boden offen ist», meint sie. Wo sie arbeiten wollte, sei schnell klar gewesen: im Zürcher Oberland, wo sie herkomme und auch wohne. Um NIS-Zeichnerin und Bauaufseherin zu werden, hat Castaldo einerseits Kurse besucht, um die NIS-Plattform kennenzulernen. Andererseits war sie viel draussen: «Dank den vielen Baustellenbegleitungen habe ich gelernt, wie ich zeichnen muss. Zudem war ich viel mit den Netzbaumonteuren unterwegs, die Freileitungen bauen und Kabel verlegen. Seither kann ich mir alles, was ich zeichnen muss, sehr gut vorstellen.»

Drinnen und draussen

Die Abwechslung zwischen dem Zeichnen auf dem Plan und dem Einmessen draussen auf der Baustelle sowie der anschliessenden Arbeit am Bildschirm gefalle ihr besonders an ihrem Job. «Zudem es ist schön, ein Projekt von A bis Z begleiten zu können», so Castaldo weiter. Die Kombination der beiden Funktionen sei durchaus üblich in der Branche, allerdings vor allem bei Männern. «Bauaufseherinnen gibt es nur wenige», bedauert Castaldo. Wer in ihre Fussstapfen treten möchte, brauche Willensstärke, Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Humor und Mut, alles zu fragen, was man noch nicht wisse. «Und es hilft, wenn man nicht auf den Mund gefallen ist», meint sie schmunzelnd.
Die Arbeit auf den Baustellen erlebe sie als sehr positiv und konstruktiv: «Wir tauschen uns regelmässig aus, weil das Einmessen ja gut geplant sein muss. Zudem sind die meisten sehr zuvorkommend. Wenn ich zum Beispiel in den Graben heruntersteigen muss, um die Kabel einzumessen, wird mir meistens Hilfe angeboten, auch um wieder hochzukommen.» Nicht nur mit ihrem Jobwechsel ist Castaldo glücklich, sie schätzt auch das Umfeld und den Umgang mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Netzregion Wetzikon: «Wir sind wie eine grosse Familie.»

Drinnen und draussen

Die Abwechslung zwischen dem Zeichnen auf dem Plan und dem Einmessen draussen auf der Baustelle sowie der anschliessenden Arbeit am Bildschirm gefalle ihr besonders an ihrem Job. «Zudem es ist schön, ein Projekt von A bis Z begleiten zu können», so Castaldo weiter. Die Kombination der beiden Funktionen sei durchaus üblich in der Branche, allerdings vor allem bei Männern. «Bauaufseherinnen gibt es nur wenige», bedauert Castaldo. Wer in ihre Fussstapfen treten möchte, brauche Willensstärke, Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Humor und Mut, alles zu fragen, was man noch nicht wisse. «Und es hilft, wenn man nicht auf den Mund gefallen ist», meint sie schmunzelnd.
Die Arbeit auf den Baustellen erlebe sie als sehr positiv und konstruktiv: «Wir tauschen uns regelmässig aus, weil das Einmessen ja gut geplant sein muss. Zudem sind die meisten sehr zuvorkommend. Wenn ich zum Beispiel in den Graben heruntersteigen muss, um die Kabel einzumessen, wird mir meistens Hilfe angeboten, auch um wieder hochzukommen.» Nicht nur mit ihrem Jobwechsel ist Castaldo glücklich, sie schätzt auch das Umfeld und den Umgang mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Netzregion Wetzikon: «Wir sind wie eine grosse Familie.»

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