Die Zeit für die Arbeiten innerhalb eines bestimmten Abschnitts ist ausserdem immer äusserst knapp bemessen. «Wenn das Gleis kommt, müssen wir fertig sein – da gibt es keine Kompromisse», sagt Stiefel. Das bedeutet, dass auch immer wieder Extraschichten eingelegt werden müssen, wenn wieder mal eine Überraschung im Boden auftaucht. Da man heute nicht genau weiss, wo in der Vergangenheit Kabel verlegt wurden, stösst man gelegentlich auf stillgelegte Leitungen, die im Weg liegen und dann entfernt werden müssen. «Dies verzögert die Arbeiten und setzt uns ständig unter zusätzlichen Zeitdruck.»
Präsenz ist alles
Wie arbeitet man erfolgreich unter solch hohem Zeitdruck, wenn sich ständig neue Schikanen einstreuen? Gemäss dem EKZ-Projektleiter gelingt dies am besten, wenn man sich regelmässig mit sämtlichen Anspruchsgruppen der beteiligten Baufirmen bespricht und sich, wo dies möglich ist, an die Pläne hält. Damit bei unvorhergesehenen Vorkommnissen die Lage sofort beurteilt und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden können, ist Präsenz vor Ort entscheidend: «Mein Job besteht zu einem wesentlichen Teil daraus, die Baustellen entlang der Strecke anzufahren und mit den zuständigen Polieren zu entscheiden, wie wir ein Problem lösen,» erklärt Stiefel. So ist das Gebiet zwischen Geissweid in Schlieren und dem neuen Tramdepot in Dietikon in den vergangenen Monaten zu seinem Revier geworden. Und bisher ist, trotz vielen Komplikationen, alles rund gelaufen: «Wir sind sehr gut im Programm. Demnächst ist das Netz zwischen Schlieren und Dietikon verstärkt und einsatzbereit. Dann müssen nur noch die neuen Strombezüger, wie z.B. Haltestellen oder Verkehrsregelanlagen, entlang der Strecke schrittweise ans Netz.»
Durchstich am Färberhüslitunnel in Schlieren
Ein solcher Bezüger ist der Gleichrichter am Färberhüslitunnel in Schlieren, welcher die Limmattalbahn zukünftig mit Strom versorgen wird. Dieser befindet sich an einem bemerkenswerten Teil der Strecke. Zwischen Badenerstrasse und Limmattalspital in Schlieren wurde kürzlich das einzige Tunnel der Limmattalstrecke fertiggestellt. Ein beeindruckender Tiefbau, der mitten durch ein Wohngebiet zwischen grossen Hochhäusern hindurchgegraben wurde.