«Als Tänzerin hat sie mich sehr beeindruckt»

Sabina Schneebeli ist eine der erfolgreichsten und besten Schweizer Film- und TV-Schauspielerinnen; zusätzlich betreibt sie hauptberuflich eine Boutique in Herrliberg. Ihr älterer Bruder Daniel, Journalist von Beruf, der hier über sie spricht, hat sie am liebsten als Tänzerin gesehen.

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Aufgezeichnet von Carole Bolliger, Fotos: Geri Born, zvg

Bei meiner Schwester hat man schon in der Kindheit ihre künstlerische Ader bemerkt. Sie hat sich immer verkleidet zusammen mit Freundinnen. Im Estrich stand eine Truhe mit Kleidern und Kostümen, die hat sie geliebt. Auch hat sie sich immer gern präsentiert, und sie war ein Bewegungstalent. Sabina konnte schon als kleines Mädchen den Spagat und sich in alle Richtungen verbiegen. Nicht grad wie Nina Burri, aber nah dran. Ich habe in dieser Zeit lieber Fussball gespielt. Sabina und ich sind in Buchs im Kanton Zürich aufgewachsen, wir hatten eine schöne Kindheit, mit strengen, aber fairen Eltern. Wir spielten beide Geige, aber sie war immer besser als ich. 

Als Jugendliche hatte meine Schwester ständig viel Geld, das hat mich manchmal genervt. Sabina hat das Geld, das sie mit Modeln verdiente, jeweils schnell wieder ausgegeben. Mit 17 oder 18 Jahren war sie schon auf dem ‹Annabelle›-Cover. Das war anfangs etwas komisch, aber ich war – und bin es auch heute noch – stolz auf sie. Und es war auch ungewohnt, wenn ich von Freunden oder sogar Unbekannten auf meine Schwester angesprochen wurde. Doch daran habe ich mich schon längst gewöhnt. 

Bei meiner Schwester hat man schon in der Kindheit ihre künstlerische Ader bemerkt. Sie hat sich immer verkleidet zusammen mit Freundinnen. Im Estrich stand eine Truhe mit Kleidern und Kostümen, die hat sie geliebt. Auch hat sie sich immer gern präsentiert, und sie war ein Bewegungstalent. Sabina konnte schon als kleines Mädchen den Spagat und sich in alle Richtungen verbiegen. Nicht grad wie Nina Burri, aber nah dran. Ich habe in dieser Zeit lieber Fussball gespielt. Sabina und ich sind in Buchs im Kanton Zürich aufgewachsen, wir hatten eine schöne Kindheit, mit strengen, aber fairen Eltern. Wir spielten beide Geige, aber sie war immer besser als ich. 

Als Jugendliche hatte meine Schwester ständig viel Geld, das hat mich manchmal genervt. Sabina hat das Geld, das sie mit Modeln verdiente, jeweils schnell wieder ausgegeben. Mit 17 oder 18 Jahren war sie schon auf dem ‹Annabelle›-Cover. Das war anfangs etwas komisch, aber ich war – und bin es auch heute noch – stolz auf sie. Und es war auch ungewohnt, wenn ich von Freunden oder sogar Unbekannten auf meine Schwester angesprochen wurde. Doch daran habe ich mich schon längst gewöhnt. 

Daniel Schneebeli, 56, ist der Bruder von Sabina Schneebeli. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Aus dem Familienalbumg der Schneebelis: Sabina und ihr um zwei Jahre älterer Bruder.

Sabina hat, bevor sie mit der Schauspielerei anfing, eine Tanzausbildung gemacht. Sie spielte und tanzte in verschiedenen Stücken und Musicals; sie lebte deshalb in Wien, Berlin und in Hamburg. Eine ihrer Rollen, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist die weisse Katze im Musical ‹Cats›. Da hat sie mich beeindruckt, ich habe mir das Stück in Hamburg mehrmals angesehen. Obwohl ich Sabina in vielen Rollen im Film wie auch im Theater gut fand, etwa in ‹Die Direktorin›, ‹Wilder› oder ‹Der schwarze Hecht›, hat sie mir als Tänzerin immer am besten gefallen. Ich erinnere mich, dass sie am Anfang ihrer Karriere als Schauspielerin zum Teil Angstzustände auf der Bühne hatte. Ich habe sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt, habe ihr Mut zugesprochen. Eine Zeit lang – nach ihrer Zeit in Hamburg und Berlin – wohnten wir zusammen in einer WG im Limmattal, mit einer weiteren Freundin und ihrem heutigen Exmann zusammen. Als Sabina dann aus der WG ausgezogen ist, zog meine damalige Freundin und heutige Frau ein. Unsere beiden Söhne sind dort zur Welt gekommen.

Als wir Kinder waren, war ich laut, frech und vorlaut. Meine Schwester war das genaue Gegenteil: ruhig und eher scheu. Heute bin ich der Ruhigere. Sie ist manchmal hektisch, zappelig und unruhig. Unsere Beziehung war immer gut und eng, und das ist sie bis heute geblieben. Sabina ist für mich eine der wichtigsten Personen im Leben. Obwohl wir uns nicht besonders häufig sehen, stehen wir uns nahe. Zwei unserer Söhne sind gleich alt, früher waren wir manchmal zusammen in den Ferien. Heute sorgen wir gemeinsam für unsere Eltern, die im Altersheim leben, und wir können über alles reden.

Meine Schwester mag es nicht, Sabine genannt zu werden. Das mochte sie noch nie. Aber von mir akzeptiert sie es. Sabina ist liebenswert und kreativ. Sie hat einen guten Geschmack, den sie in ihrer kleinen Boutique ausleben kann. Sie ist auch grosszügig, nicht nur im materiellen Sinn. Und obwohl sie schon lange berühmt ist, ist es ihr manchmal fast unangenehm, wenn sie zu sehr im Rampenlicht steht. Trotz ihren Erfolgen und ihrem aufregenden Leben ist sie so geblieben, wie sie immer war. Meine kleine Schwester.» 

Sabina hat, bevor sie mit der Schauspielerei anfing, eine Tanzausbildung gemacht. Sie spielte und tanzte in verschiedenen Stücken und Musicals; sie lebte deshalb in Wien, Berlin und in Hamburg. Eine ihrer Rollen, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist die weisse Katze im Musical ‹Cats›. Da hat sie mich beeindruckt, ich habe mir das Stück in Hamburg mehrmals angesehen. Obwohl ich Sabina in vielen Rollen im Film wie auch im Theater gut fand, etwa in ‹Die Direktorin›, ‹Wilder› oder ‹Der schwarze Hecht›, hat sie mir als Tänzerin immer am besten gefallen. Ich erinnere mich, dass sie am Anfang ihrer Karriere als Schauspielerin zum Teil Angstzustände auf der Bühne hatte. Ich habe sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt, habe ihr Mut zugesprochen. Eine Zeit lang – nach ihrer Zeit in Hamburg und Berlin – wohnten wir zusammen in einer WG im Limmattal, mit einer weiteren Freundin und ihrem heutigen Exmann zusammen. Als Sabina dann aus der WG ausgezogen ist, zog meine damalige Freundin und heutige Frau ein. Unsere beiden Söhne sind dort zur Welt gekommen.

Als wir Kinder waren, war ich laut, frech und vorlaut. Meine Schwester war das genaue Gegenteil: ruhig und eher scheu. Heute bin ich der Ruhigere. Sie ist manchmal hektisch, zappelig und unruhig. Unsere Beziehung war immer gut und eng, und das ist sie bis heute geblieben. Sabina ist für mich eine der wichtigsten Personen im Leben. Obwohl wir uns nicht besonders häufig sehen, stehen wir uns nahe. Zwei unserer Söhne sind gleich alt, früher waren wir manchmal zusammen in den Ferien. Heute sorgen wir gemeinsam für unsere Eltern, die im Altersheim leben, und wir können über alles reden.

Meine Schwester mag es nicht, Sabine genannt zu werden. Das mochte sie noch nie. Aber von mir akzeptiert sie es. Sabina ist liebenswert und kreativ. Sie hat einen guten Geschmack, den sie in ihrer kleinen Boutique ausleben kann. Sie ist auch grosszügig, nicht nur im materiellen Sinn. Und obwohl sie schon lange berühmt ist, ist es ihr manchmal fast unangenehm, wenn sie zu sehr im Rampenlicht steht. Trotz ihren Erfolgen und ihrem aufregenden Leben ist sie so geblieben, wie sie immer war. Meine kleine Schwester.» 

Zur Person

Sabina Schneebeli

Sabina Schneebeli, 54, ist Schauspielerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie durch Rollen in «Die Direktorin» oder «Lüthi und Blanc». Sie ist seit 2016 mit dem Unternehmer Paul Kurath verheiratet. Aus ihrer Ehe mit Schauspieler Bernhard Bettermann hat sie zwei Söhne. Wenn sie nicht auf der Bühne oder vor der Kamera steht, ist sie in ihrem eigenen Laden «Epilog» anzutreffen, in dem sie Mode, Accessoires und Geschenkartikel verkauft.

Sabina Schneebeli, 54, ist Schauspielerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie durch Rollen in «Die Direktorin» oder «Lüthi und Blanc». Sie ist seit 2016 mit dem Unternehmer Paul Kurath verheiratet. Aus ihrer Ehe mit Schauspieler Bernhard Bettermann hat sie zwei Söhne. Wenn sie nicht auf der Bühne oder vor der Kamera steht, ist sie in ihrem eigenen Laden «Epilog» anzutreffen, in dem sie Mode, Accessoires und Geschenkartikel verkauft.