«Nadia will Leute berühren»

«Iss besser, nicht weniger», lautet die Lebens- und Ernährungsweise von Nadia Damaso – ihre Kochbücher sind mittlerweile Bestseller. Ihr Vater, Ivo Damaso, war manches Mal erstaunt über die vielen Talente seiner Tochter – und ist sehr stolz auf das, was sie schon in jungen Jahren erreicht hat.

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Aufgezeichnet von Mark van Huisseling — Fotos zvg.

«Nadia war schon als junges Mädchen fröhlich. Sie wurde von vielen Leuten aber als verträumt wahrgenommen. Was es nicht richtig trifft. Es war mehr so, dass sie sich manchmal in ihre Innenwelt zurückgezogen hat. Meine Frau und ich haben oft gestaunt über ihre originellen Ideen. Und wie gut sie vorbereitet war, wenn sie damit an die Öffentlichkeit gegangen ist. Bei Produktionen in der Schule oder so. Ihre Auftritte waren überzeugend, richtig professionell. Eines Tages zum Beispiel, so schien es, konnte sie plötzlich Englisch, hatte eine fast akzentfreie Aussprache.

Wir sind eine sportliche Familie, meine Frau und ich sind beide leidenschaftliche Langläufer. Unsere beiden Töchter – Fabia ist eineinhalb Jahre älter als Nadia – betrieben auch verschiedene Sportarten auf hohem Niveau. Nadia war ebenfalls Langläuferin, zudem Geräteturnerin, und sie spielte Tennis. Sie hatte früh gute Resultate erzielt, doch ihre Schwester war sportlich die Erfolgreichere. Vor allem die Trainings waren dann doch nicht ganz Nadias Ding – sie hatte schon früh einen eigenen Kopf und wollte Dinge so umsetzen, wie sie es für richtig hielt.

Mit elf oder zwölf Jahren fing sie an, richtige Feinschmeckeressen für uns zuzubereiten. Sie hat sich für mehrere Stunden in der Küche eingeschlossen und anschliessend mehrgängige Menüs zelebriert. Ich habe das genossen, doch für meine Frau, die eine hervorragende Köchin ist, war es ein bisschen schwieriger, die Küche zu räumen und Nadia zu überlassen. Sie hat es aber trotzdem getan. Nadia brauchte schon als Heranwachsende recht viel Raum. Und den versuchten wir ihr, wenn möglich, zu geben.»

«Nadia war schon als junges Mädchen fröhlich. Sie wurde von vielen Leuten aber als verträumt wahrgenommen. Was es nicht richtig trifft. Es war mehr so, dass sie sich manchmal in ihre Innenwelt zurückgezogen hat. Meine Frau und ich haben oft gestaunt über ihre originellen Ideen. Und wie gut sie vorbereitet war, wenn sie damit an die Öffentlichkeit gegangen ist. Bei Produktionen in der Schule oder so. Ihre Auftritte waren überzeugend, richtig professionell. Eines Tages zum Beispiel, so schien es, konnte sie plötzlich Englisch, hatte eine fast akzentfreie Aussprache.

Wir sind eine sportliche Familie, meine Frau und ich sind beide leidenschaftliche Langläufer. Unsere beiden Töchter – Fabia ist eineinhalb Jahre älter als Nadia – betrieben auch verschiedene Sportarten auf hohem Niveau. Nadia war ebenfalls Langläuferin, zudem Geräteturnerin, und sie spielte Tennis. Sie hatte früh gute Resultate erzielt, doch ihre Schwester war sportlich die Erfolgreichere. Vor allem die Trainings waren dann doch nicht ganz Nadias Ding – sie hatte schon früh einen eigenen Kopf und wollte Dinge so umsetzen, wie sie es für richtig hielt.

Mit elf oder zwölf Jahren fing sie an, richtige Feinschmeckeressen für uns zuzubereiten. Sie hat sich für mehrere Stunden in der Küche eingeschlossen und anschliessend mehrgängige Menüs zelebriert. Ich habe das genossen, doch für meine Frau, die eine hervorragende Köchin ist, war es ein bisschen schwieriger, die Küche zu räumen und Nadia zu überlassen. Sie hat es aber trotzdem getan. Nadia brauchte schon als Heranwachsende recht viel Raum. Und den versuchten wir ihr, wenn möglich, zu geben.»

Viel Raum für persönliche Entwicklung haben die ­Eltern ihrer Tochter Nadia bereits in der Kindheit gegeben.

Rückblickend kann ich sagen, sie hatte früh einen aussergewöhnlichen Sinn für multisensoriale Wahrnehmungen. Es wäre aber übertrieben, wenn ich behaupten würde, ihre Laufbahn antizipiert zu haben. Während ihrer Zeit am Gymnasium hat Nadia angefangen, ihre eigene Vision zu entwickeln. Das sehe ich heute. Damals war es aber manchmal eher eine schwierige Geschichte für sie und uns, weil sie noch jung war und ihre Vorstellungen sich ab und zu nicht mit unseren deckten. Ich erinnere mich etwa, wie sie mit 15 oder 16 unbedingt ein paar Monate ins Ausland gehen wollte. Weil das wichtig sei, um gut Englisch zu lernen und für die Schauspielerinnenkarriere, die sie anstrebte. Wir waren anfangs nicht so begeistert, haben es dann aber akzeptiert und unterstützt, dass sie diesen Plan umsetzt.

Nadia hat schon in jungen Jahren viel erreicht. Das macht mich stolz. Ich bin nicht ganz einverstanden, wenn ich in Artikeln über sie lese, sie sei ein Social-Media-Phänomen, eine Influencerin et cetera. Natürlich nutzt sie soziale Medien geschickt, um ihre Rezepte respektive den Lifestyle, den sie lebt und anderen Leuten näherbringen möchte, zu verbreiten. Doch ihre Aktivitäten gehen darüber hinaus. Ich formuliere es so: Sie will nicht bloss kochen, sie will Leute mit ihrer Vision, was sie unter einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil versteht, berühren. Dabei sind soziale Netzwerke hilfreich und wichtig; vor allem am Anfang war das so. Doch sie ist nicht abhängig davon – darum hat sie, unter anderem, bereits mit 19 ein Buch mit ihren Kochrezepten herausgebracht, das sofort zum Bestseller wurde.

Meine Tochter und ich haben ein intensives Verhältnis. Ich bin in erster Linie ihr Vater, doch auch ihr Berater. Wir telefonieren mindestens drei-, viermal die Woche. Nadia ist zwar sehr selbständig, lebt ihr eigenes Leben in Zürich – meine Frau und ich leben im Engadin –, reist viel. Doch vielleicht gerade darum braucht sie uns und legt Wert auf unsere Meinung. Ich bin immer wieder erstaunt über die tiefgehenden Gedanken, die sie sich macht. Und auch sehr dankbar dafür, wie sie ihren Weg macht. Und dafür, wie wir es miteinander haben.» 

Rückblickend kann ich sagen, sie hatte früh einen aussergewöhnlichen Sinn für multisensoriale Wahrnehmungen. Es wäre aber übertrieben, wenn ich behaupten würde, ihre Laufbahn antizipiert zu haben. Während ihrer Zeit am Gymnasium hat Nadia angefangen, ihre eigene Vision zu entwickeln. Das sehe ich heute. Damals war es aber manchmal eher eine schwierige Geschichte für sie und uns, weil sie noch jung war und ihre Vorstellungen sich ab und zu nicht mit unseren deckten. Ich erinnere mich etwa, wie sie mit 15 oder 16 unbedingt ein paar Monate ins Ausland gehen wollte. Weil das wichtig sei, um gut Englisch zu lernen und für die Schauspielerinnenkarriere, die sie anstrebte. Wir waren anfangs nicht so begeistert, haben es dann aber akzeptiert und unterstützt, dass sie diesen Plan umsetzt.

Nadia hat schon in jungen Jahren viel erreicht. Das macht mich stolz. Ich bin nicht ganz einverstanden, wenn ich in Artikeln über sie lese, sie sei ein Social-Media-Phänomen, eine Influencerin et cetera. Natürlich nutzt sie soziale Medien geschickt, um ihre Rezepte respektive den Lifestyle, den sie lebt und anderen Leuten näherbringen möchte, zu verbreiten. Doch ihre Aktivitäten gehen darüber hinaus. Ich formuliere es so: Sie will nicht bloss kochen, sie will Leute mit ihrer Vision, was sie unter einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil versteht, berühren. Dabei sind soziale Netzwerke hilfreich und wichtig; vor allem am Anfang war das so. Doch sie ist nicht abhängig davon – darum hat sie, unter anderem, bereits mit 19 ein Buch mit ihren Kochrezepten herausgebracht, das sofort zum Bestseller wurde.

Meine Tochter und ich haben ein intensives Verhältnis. Ich bin in erster Linie ihr Vater, doch auch ihr Berater. Wir telefonieren mindestens drei-, viermal die Woche. Nadia ist zwar sehr selbständig, lebt ihr eigenes Leben in Zürich – meine Frau und ich leben im Engadin –, reist viel. Doch vielleicht gerade darum braucht sie uns und legt Wert auf unsere Meinung. Ich bin immer wieder erstaunt über die tiefgehenden Gedanken, die sie sich macht. Und auch sehr dankbar dafür, wie sie ihren Weg macht. Und dafür, wie wir es miteinander haben.» 

Zu den beiden Personen

Nadia Damaso

Nadia Damaso, 22, lässt sich von der Natur und der Küche verschiedener Re­gionen beeinflussen. Ihre Art zu kochen und zu essen, bezeichnet sie nicht als Diät, sondern als Lifestyle. Nach ihrem ersten Kochbuch «Eat better not less» wurde auch ihr zweites, ein Reise-Kochbuch, zum Bestseller. Sie lebt heute in Zürich, wo sie die Schauspielschule besucht. 

 

Nadia Damaso, 22, lässt sich von der Natur und der Küche verschiedener Re­gionen beeinflussen. Ihre Art zu kochen und zu essen, bezeichnet sie nicht als Diät, sondern als Lifestyle. Nach ihrem ersten Kochbuch «Eat better not less» wurde auch ihr zweites, ein Reise-Kochbuch, zum Bestseller. Sie lebt heute in Zürich, wo sie die Schauspielschule besucht. 

 

Ivo Damaso

Ivo Damaso, der hier über seine Tocher Nadia spricht, ist 52 und Gymnasiallehrer an der Academia Engiadina in Samedan sowie Master of Coaching an der Coach & Trainer Akademie Schweiz. Er war während mehrerer Jahre geschäftsführender Präsident des Engadin Skimarathons und lebt mit seiner Frau in Pontresina.

Ivo Damaso, der hier über seine Tocher Nadia spricht, ist 52 und Gymnasiallehrer an der Academia Engiadina in Samedan sowie Master of Coaching an der Coach & Trainer Akademie Schweiz. Er war während mehrerer Jahre geschäftsführender Präsident des Engadin Skimarathons und lebt mit seiner Frau in Pontresina.