«Seine mentale Stärke beeindruckt mich»

Simon Ehammer kombiniert unbändigen Ehrgeiz mit entspannter Gelassenheit. Ein Mix, dank dem der Leichtathlet Rekorde feiert. Was den 22-jährigen Zehnkämpfer ausmacht, wie er mit Erfolg umgeht und wieso er privat ganz und gar nicht abhebt, erzählt seine Verlobte Tatjana.

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Bilder: athletix.ch/Tobias Lackner Text: Julia Kliewer

Simon ist schon von klein auf sehr ehrgeizig und zielstrebig – im Sport und generell im Leben. Es spornt ihn an, wenn jemand besser ist. Als Sportlerin bin ich ebenfalls ehrgeizig, aber mit Simon habe ich Ehrgeiz auf einem neuen Level kennengelernt. Am Spieleabend bei den Ehammers möchte niemand verlieren! Zum Glück ist es aber auch immer sehr lustig und macht viel Spass. Auf seinen Bizeps hat sich Simon den Spruch «Hard work will never let you down» tätowieren lassen – sein Lebensmotto, das er strikt verfolgt. Er arbeitet sehr hart, um seine Ziele zu erreichen.

Simon ist schon von klein auf sehr ehrgeizig und zielstrebig – im Sport und generell im Leben. Es spornt ihn an, wenn jemand besser ist. Als Sportlerin bin ich ebenfalls ehrgeizig, aber mit Simon habe ich Ehrgeiz auf einem neuen Level kennengelernt. Am Spieleabend bei den Ehammers möchte niemand verlieren! Zum Glück ist es aber auch immer sehr lustig und macht viel Spass. Auf seinen Bizeps hat sich Simon den Spruch «Hard work will never let you down» tätowieren lassen – sein Lebensmotto, das er strikt verfolgt. Er arbeitet sehr hart, um seine Ziele zu erreichen.

Tatjana Meklau über Simon Ehammer

Tatjana Meklau

Tatjana Meklau ist Leichtathletin und Skicross-Fahrerin. Die Österreicherin hält den Weltrekord im Handtaschen-Weitwurf sowie den österreichischen Rekord im Hammerwurf. In dieser Saison möchte die 23-Jährige nach
dem Auskurieren einer Sportverletzung an ihren Erfolg am Freestyle-Skiing-Weltcup 2021 anknüpfen.

Tatjana Meklau ist Leichtathletin und Skicross-Fahrerin. Die Österreicherin hält den Weltrekord im Handtaschen-Weitwurf sowie den österreichischen Rekord im Hammerwurf. In dieser Saison möchte die 23-Jährige nach
dem Auskurieren einer Sportverletzung an ihren Erfolg am Freestyle-Skiing-Weltcup 2021 anknüpfen.

Tatjana Meklau ist Leichtathletin und Skicross-Fahrerin. Die Österreicherin hält den Weltrekord im Handtaschen-Weitwurf sowie den österreichischen Rekord im Hammerwurf. In dieser Saison möchte die 23-Jährige nach dem Auskurieren einer Sportverletzung an ihren Erfolg am Freestyle-Skiing-Weltcup 2021 anknüpfen.
Bilder: zVg

Und die setzt er hoch an. Doch so ambitioniert sie auch sein mögen: Alles, was sich Simon vorgenommen hat, hat er erreicht. Als wir uns kennenlernten, dachte ich: Huch, der hat aber ein gesundes Selbstbewusstsein. Doch das hat nichts mit Abgehobenheit oder Arroganz zu tun. Wer ihn kennt, weiss das. Simon ist wahnsinnig sympathisch, strahlt eine Lockerheit aus, ist zu jedem freundlich und hilfsbereit. Seine mentale Stärke beeindruckt mich sehr. Er setzt sich etwas in den Kopf und erreicht es. Praktisch, dass er im Zehnkampf seinen Ehrgeiz gleich zehnfach ausleben kann. Simon hat schon immer viel Sport getrieben. Er spielte Fussball, bevor er als 11-Jähriger mit der Leichtathletik begann. Mit 13 kam er in die Sportschule in Teufen und wechselte vier Jahre später vom TV Herisau zum TV Teufen, seinem jetzigen Turnverein. Diesem und seinem Trainerteam gegenüber ist Simon bis heute loyal, obwohl er viele Angebote und Anfragen erhält. 

Und die setzt er hoch an. Doch so ambitioniert sie auch sein mögen: Alles, was sich Simon vorgenommen hat, hat er erreicht. Als wir uns kennenlernten, dachte ich: Huch, der hat aber ein gesundes Selbstbewusstsein. Doch das hat nichts mit Abgehobenheit oder Arroganz zu tun. Wer ihn kennt, weiss das. Simon ist wahnsinnig sympathisch, strahlt eine Lockerheit aus, ist zu jedem freundlich und hilfsbereit. Seine mentale Stärke beeindruckt mich sehr. Er setzt sich etwas in den Kopf und erreicht es. Praktisch, dass er im Zehnkampf seinen Ehrgeiz gleich zehnfach ausleben kann. Simon hat schon immer viel Sport getrieben. Er spielte Fussball, bevor er als 11-Jähriger mit der Leichtathletik begann. Mit 13 kam er in die Sportschule in Teufen und wechselte vier Jahre später vom TV Herisau zum TV Teufen, seinem jetzigen Turnverein. Diesem und seinem Trainerteam gegenüber ist Simon bis heute loyal, obwohl er viele Angebote und Anfragen erhält. 

Rekordstarker Zehnkämpfer: Simon Ehammer weiss, was er kann und was er will. Der Appenzeller wurde an der EM in München herausragender Zweiter und hält den Schweizer Rekord mit 8468 Punkten. Er holte an der Hallen- WM in Belgrad Silber im Siebenkampf und in Eugene, Orgeon (USA), eine sensationelle WM-Bronzemedaille im Weitsprung.
Bilder: Tobias Lackner
Lernten sich über Social Media kennen: Im Juli 2019 gratulierte Tatjana Simon zu seinem U20-Europameistertitel. Heute leben sie zusammen in Gais im Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Bilder: Tobias Lackner

Mit seinen Haupttrainern René und Karl Wyler ist er top aufgestellt und möchte deshalb nichts ändern. Es macht ihn stolz, dass er immer noch bei seinem TV ist, und beweist, dass man auch mit einem kleinen Turnverein erfolgreich sein kann. Die Erfolge dieses Jahres bescheren Simon zunehmende mediale Aufmerksamkeit. Das sieht er als Bestätigung und Ansporn. Er wird inzwischen auch häufig erkannt und angesprochen. Das geniesst er sehr und er redet gerne mit den Leuten. Das gibt ihm Energie. Diese positive Energie strahlt er denn auch selbst aus. Am Wettkampfplatz ist er locker und gut drauf. Für ihn ist ein Wettkampf weniger eine mentale Herausforderung als vielmehr Spass und Freude, dass er das machen darf. Er ist auch generell im Leben ein sehr positiver Mensch, ein Optimist. Aus der Ruhe bringt Simon nur selten etwas. Wenn ein Wettkampf mal nicht so gut läuft oder ein Training nicht funktioniert, kann es schon passieren, dass er sich ärgert. 

Mit seinen Haupttrainern René und Karl Wyler ist er top aufgestellt und möchte deshalb nichts ändern. Es macht ihn stolz, dass er immer noch bei seinem TV ist, und beweist, dass man auch mit einem kleinen Turnverein erfolgreich sein kann. Die Erfolge dieses Jahres bescheren Simon zunehmende mediale Aufmerksamkeit. Das sieht er als Bestätigung und Ansporn. Er wird inzwischen auch häufig erkannt und angesprochen. Das geniesst er sehr und er redet gerne mit den Leuten. Das gibt ihm Energie. Diese positive Energie strahlt er denn auch selbst aus. Am Wettkampfplatz ist er locker und gut drauf. Für ihn ist ein Wettkampf weniger eine mentale Herausforderung als vielmehr Spass und Freude, dass er das machen darf. Er ist auch generell im Leben ein sehr positiver Mensch, ein Optimist. Aus der Ruhe bringt Simon nur selten etwas. Wenn ein Wettkampf mal nicht so gut läuft oder ein Training nicht funktioniert, kann es schon passieren, dass er sich ärgert. 

Das haben wir gemeinsam erreicht. Ohne deine Unterstützung wäre ich nicht da, wo ich bin

Dann braucht er einen kurzen Moment, in dem er die Situation reflektiert und verarbeitet. Schon hat er den Fokus wieder auf der nächsten Herausforderung. Das ist wichtig. Wenn man im Zehnkampf binnen zwei Tagen zehn Disziplinen hat und es in einer nicht so gut läuft, muss man die negative Energie hinter sich lassen, sonst kann nichts Positives entstehen. Das Mentaltraining und die Hypnose, die Simon macht, leisten sicher einen grossen Beitrag dazu, dass er negative Emotionen so gut kanalisieren kann. Simon hat zwar einen straffen Terminkalender, aber er nimmt sich die Zeit für Familie, Freunde und unsere Partnerschaft. Das ist ihm wichtig und dient auch als Ausgleich zum Hochleistungssport. Mit Freunden zusammensitzen, in die Heimat fahren, Spieleabende und Reisen sind alles Dinge, die ihm Freude bereiten. Wir sind viel unterwegs und geniessen es sehr, wenn wir mal zu Hause sind. Im appenzellischen Gais haben wir unseren Lebensmittelpunkt gefunden. 2021 zogen wir zusammen. Das war ein schwieriges Jahr, nicht nur wegen Corona. Simon verletzte sich, verpasste die Olympiade. Eine harte Zeit. Trotz Motivationsproblemen hielt er sich immer wieder vor Augen, dass die Verletzung vorübergeht und im 2022 viele Grossereignisse anstehen. Er wusste, worauf er hinarbeitet. Die Erfolge stellten sich schliesslich ein, und das motivierte ihn noch stärker. Da ich in dieser Zeit verletzt war, konnte ich Simon zu vielen Wettkämpfen begleiten und seine Rekorde hautnah miterleben. Da kriege ich noch heute eine Gänsehaut. Auch seine ganze Familie steht voll hinter ihm – die Schweizer Seite mütterlicherseits wie auch die österreichische väterlicherseits. Wann immer möglich kommen sie an die Wettkämpfe, um anzufeuern, mitzufiebern und zu unterstützen. Es ist irrsinnig schön. Simon sagt oft: «Das haben wir gemeinsam erreicht. Ohne deine Unterstützung wäre ich nicht da, wo ich bin.» Ich finde, dass er das alles selbst erreicht hat, aber ich weiss das sehr zu schätzen. Auch dass er sich und mich immer als Wir sieht. Durch sein Selbstbewusstsein habe auch ich gelernt, selbstbewusster zu sein. Er glaubt sehr an sich – und motiviert mich, an mich zu glauben. Wir sind beide sehr froh um die gegenseitige Unterstützung. Als Spitzensportler können wir nachvollziehen, was der andere durchmacht. Mit ein Grund, wieso unsere Beziehung so gut funktioniert. Simons grosses Ziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Dort plant er, als erster Schweizer Leichtathlet eine Goldmedaille zu holen. Er möchte einfach immer besser werden. In einem Interview sagte Simon, mit 36 Jahren möchte er vier Olympische Spiele

Das haben wir gemeinsam erreicht. Ohne deine Unterstützung wäre ich nicht da, wo ich bin

Dann braucht er einen kurzen Moment, in dem er die Situation reflektiert und verarbeitet. Schon hat er den Fokus wieder auf der nächsten Herausforderung. Das ist wichtig. Wenn man im Zehnkampf binnen zwei Tagen zehn Disziplinen hat und es in einer nicht so gut läuft, muss man die negative Energie hinter sich lassen, sonst kann nichts Positives entstehen. Das Mentaltraining und die Hypnose, die Simon macht, leisten sicher einen grossen Beitrag dazu, dass er negative Emotionen so gut kanalisieren kann. Simon hat zwar einen straffen Terminkalender, aber er nimmt sich die Zeit für Familie, Freunde und unsere Partnerschaft. Das ist ihm wichtig und dient auch als Ausgleich zum Hochleistungssport. Mit Freunden zusammensitzen, in die Heimat fahren, Spieleabende und Reisen sind alles Dinge, die ihm Freude bereiten. Wir sind viel unterwegs und geniessen es sehr, wenn wir mal zu Hause sind. Im appenzellischen Gais haben wir unseren Lebensmittelpunkt gefunden. 2021 zogen wir zusammen. Das war ein schwieriges Jahr, nicht nur wegen Corona. Simon verletzte sich, verpasste die Olympiade. Eine harte Zeit. Trotz Motivationsproblemen hielt er sich immer wieder vor Augen, dass die Verletzung vorübergeht und im 2022 viele Grossereignisse anstehen. Er wusste, worauf er hinarbeitet. Die Erfolge stellten sich schliesslich ein, und das motivierte ihn noch stärker. Da ich in dieser Zeit verletzt war, konnte ich Simon zu vielen Wettkämpfen begleiten und seine Rekorde hautnah miterleben. Da kriege ich noch heute eine Gänsehaut. Auch seine ganze Familie steht voll hinter ihm – die Schweizer Seite mütterlicherseits wie auch die österreichische väterlicherseits. Wann immer möglich kommen sie an die Wettkämpfe, um anzufeuern, mitzufiebern und zu unterstützen. Es ist irrsinnig schön. Simon sagt oft: «Das haben wir gemeinsam erreicht. Ohne deine Unterstützung wäre ich nicht da, wo ich bin.» Ich finde, dass er das alles selbst erreicht hat, aber ich weiss das sehr zu schätzen. Auch dass er sich und mich immer als Wir sieht. Durch sein Selbstbewusstsein habe auch ich gelernt, selbstbewusster zu sein. Er glaubt sehr an sich – und motiviert mich, an mich zu glauben. Wir sind beide sehr froh um die gegenseitige Unterstützung. Als Spitzensportler können wir nachvollziehen, was der andere durchmacht. Mit ein Grund, wieso unsere Beziehung so gut funktioniert. Simons grosses Ziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Dort plant er, als erster Schweizer Leichtathlet eine Goldmedaille zu holen. Er möchte einfach immer besser werden. In einem Interview sagte Simon, mit 36 Jahren möchte er vier Olympische Spiele