«Die schwierigsten Aufgaben mag er am liebsten»

Ob als Kunstturner, Kabarettist oder Künstler – wenn Stephan Schmidlin etwas macht, dann macht er es richtig. Seinen Erfolg habe er vor allem seiner Kreativität, Disziplin und Zielstrebigkeit zu verdanken, sagt seine Partnerin Geraldine Dondit.

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Bilder: zVg - Das Holz hat Stephan Schmidlin (60) schon immer fasziniert.

Kennengelernt haben Stephan und ich uns vor etwa 15 Jahren auf dem Golfplatz. Mir hat sein Humor sofort gefallen. Man sagt ja von Komikern oft, dass sie im Alltag gar nicht unbedingt lustig seien. Auf Stephan trifft das nicht zu. Er besitzt einen guten Sinn für Situationskomik. Das liegt daran, dass er ein sehr kreativer Mensch ist. Humor setzt ja auch Kreativität voraus. Und die steht bei ihm bei allem, was er tut, im Vordergrund.

Kennengelernt haben Stephan und ich uns vor etwa 15 Jahren auf dem Golfplatz. Mir hat sein Humor sofort gefallen. Man sagt ja von Komikern oft, dass sie im Alltag gar nicht unbedingt lustig seien. Auf Stephan trifft das nicht zu. Er besitzt einen guten Sinn für Situationskomik. Das liegt daran, dass er ein sehr kreativer Mensch ist. Humor setzt ja auch Kreativität voraus. Und die steht bei ihm bei allem, was er tut, im Vordergrund.

Geraldine Dondit über Stefan Schmidlin

Stefan Schmidlin

Das Holz hat Stephan Schmidlin (60) schon immer fasziniert. Nach einer Schreinerlehre besuchte er die Bildhauerschule in Brienz, die er 1991 abschloss. Nach seiner Komikerzeit widmete er sich vermehrt der Holzbildhauerei. Er gestaltete unter anderem Skulpturen für die FIFA oder das Eidgenössische Schwingfest in Zug. Zweimal hatte er eine Ausstellung in Monaco.

Das Holz hat Stephan Schmidlin (60) schon immer fasziniert. Nach einer Schreinerlehre besuchte er die Bildhauerschule in Brienz, die er 1991 abschloss. Nach seiner Komikerzeit widmete er sich vermehrt der Holzbildhauerei. Er gestaltete unter anderem Skulpturen für die FIFA oder das Eidgenössische Schwingfest in Zug. Zweimal hatte er eine Ausstellung in Monaco.

Oft gemeinsam beim Golfen
Seit neun Jahren ein Paar: Stephan Schmidlin und Geraldine Dondit. Kennengelernt haben sich die beiden vor 15 Jahren beim Golfen, was noch heute ihr grosses gemeinsames Hobby ist.
Seit neun Jahren ein Paar: Stephan Schmidlin und Geraldine Dondit. Kennengelernt haben sich die beiden vor 15 Jahren beim Golfen, was noch heute ihr grosses gemeinsames Hobby ist.
Bilder: zvG

Warum Stephan Künstler geworden ist? Er würde jetzt sagen: «Künstler wird man nicht. Künstler ist man.» Er hat schon seit seiner Kindheit eine kreative Begabung. Trotzdem war es ihm immer wichtig, erst die Grundlagen zu beherrschen. «Zuerst die Pflicht, dann die Kür» lautet sein Lebensmotto. Sein Handwerk hat er von Grund auf gelernt: Zuerst absolvierte er eine Schreinerlehre, dann die Bildhauerschule in Brienz. Ins elterliche Unternehmen wollte er nie einsteigen. Aber das Unternehmertum steckt schon in ihm drin. Das merkt man daran, dass er eine enorme Disziplin und Zielstrebigkeit an den Tag legt. Jeden Morgen um 8 Uhr steht er in seinem Atelier – mit einer genauen Tagesplanung. Ich bin überzeugt, dass diese Eigenschaften einen grossen Teil seines Erfolgs ausmachen, sei es früher im Kunstturnen und im Kabarett oder nun in der Kunst. Klar sind das Können und die Kreativität wichtig, aber schlussendlich steckt bei allem harte Arbeit dahinter. Schliesslich muss er seine Aufträge zu einem vereinbarten Zeitpunkt abliefern.

Warum Stephan Künstler geworden ist? Er würde jetzt sagen: «Künstler wird man nicht. Künstler ist man.» Er hat schon seit seiner Kindheit eine kreative Begabung. Trotzdem war es ihm immer wichtig, erst die Grundlagen zu beherrschen. «Zuerst die Pflicht, dann die Kür» lautet sein Lebensmotto. Sein Handwerk hat er von Grund auf gelernt: Zuerst absolvierte er eine Schreinerlehre, dann die Bildhauerschule in Brienz. Ins elterliche Unternehmen wollte er nie einsteigen. Aber das Unternehmertum steckt schon in ihm drin. Das merkt man daran, dass er eine enorme Disziplin und Zielstrebigkeit an den Tag legt. Jeden Morgen um 8 Uhr steht er in seinem Atelier – mit einer genauen Tagesplanung. Ich bin überzeugt, dass diese Eigenschaften einen grossen Teil seines Erfolgs ausmachen, sei es früher im Kunstturnen und im Kabarett oder nun in der Kunst. Klar sind das Können und die Kreativität wichtig, aber schlussendlich steckt bei allem harte Arbeit dahinter. Schliesslich muss er seine Aufträge zu einem vereinbarten Zeitpunkt abliefern.

Künstler wird man nicht, Künstler ist man.
Stefan Schmidlin beim Bildhauen
Nach seiner Komikerzeit widmete sich Stefan Schmidlin vermehrt der Holzbildhauerei.
Bilder: zVg
Ein Werk von Stefan Schmidlin über einem See.
Stefan Schmidlins Werken begegnet man an zahlreichen Orten.
Bilder: zVg
Bilder: zVg

Was ich an Stephan besonders bewundere, ist sein Vorstellungsvermögen. Ich sage immer, er sehe die Welt mit anderen Augen. Er hat eine Idee für eine Skulptur und setzt sie gleich um. Dafür knetet er aus Knetmasse ein detailreiches Modell. Dieses zeigt er dem Kunden, und wenn es dem Kunden gefällt, greift er zu Motorsäge, Hammer und Meissel. Für jemanden wie mich ist das unvorstellbar. Ich durfte letzten Winter mit dem Geschäft eine Eisskulptur machen. Ich musste die Skulptur anschreiben, damit man erkannte, dass es sich um eine Schneeeule handelt. Die Inspiration für seine Werke holt er sich aus dem Alltag oder der Gesellschaft. Oftmals schwingt bei seinen Werken eine Botschaft mit, zum Beispiel das Thema Wasserknappheit im Skulpturenpark im Riverside in Glattfelden. Während wir Wasser in hohem Masse verschwenden, haben andere kein Trinkwasser. Gesellschaftskritik ist aber nicht sein Hauptziel. Was mir persönlich an Stephans Skulpturen besonders gut gefällt, ist ihr Ausdruck. Sie strahlen eine besondere Wärme aus, und man fühlt sich wohl, wenn man sie betrachtet. Die anatomischen Besonderheiten wie Mimik, Muskeln oder Adern so detailliert wie möglich abzubilden, fasziniert Stephan am meisten. Darum gestaltet er auch praktisch nur menschliche Skulpturen. Unsere gemeinsame Freizeit verbringen wir oft beim Golfen. Das Golfen gefällt Stephan, weil es eine gesellige Sportart ist und er gerne unter Menschen ist. Der Reiz besteht für ihn aber sicher auch darin, dass man die Sportart nie wirklich beherrscht und sie einen immer wieder aufs Neue fordert. Manchmal glaube ich sowieso, dass Stephan die schwierigsten Dinge am liebsten mag. Das gilt auch für Konflikte.

Was ich an Stephan besonders bewundere, ist sein Vorstellungsvermögen. Ich sage immer, er sehe die Welt mit anderen Augen. Er hat eine Idee für eine Skulptur und setzt sie gleich um. Dafür knetet er aus Knetmasse ein detailreiches Modell. Dieses zeigt er dem Kunden, und wenn es dem Kunden gefällt, greift er zu Motorsäge, Hammer und Meissel. Für jemanden wie mich ist das unvorstellbar. Ich durfte letzten Winter mit dem Geschäft eine Eisskulptur machen. Ich musste die Skulptur anschreiben, damit man erkannte, dass es sich um eine Schneeeule handelt. Die Inspiration für seine Werke holt er sich aus dem Alltag oder der Gesellschaft. Oftmals schwingt bei seinen Werken eine Botschaft mit, zum Beispiel das Thema Wasserknappheit im Skulpturenpark im Riverside in Glattfelden. Während wir Wasser in hohem Masse verschwenden, haben andere kein Trinkwasser. Gesellschaftskritik ist aber nicht sein Hauptziel. Was mir persönlich an Stephans Skulpturen besonders gut gefällt, ist ihr Ausdruck. Sie strahlen eine besondere Wärme aus, und man fühlt sich wohl, wenn man sie betrachtet. Die anatomischen Besonderheiten wie Mimik, Muskeln oder Adern so detailliert wie möglich abzubilden, fasziniert Stephan am meisten. Darum gestaltet er auch praktisch nur menschliche Skulpturen. Unsere gemeinsame Freizeit verbringen wir oft beim Golfen. Das Golfen gefällt Stephan, weil es eine gesellige Sportart ist und er gerne unter Menschen ist. Der Reiz besteht für ihn aber sicher auch darin, dass man die Sportart nie wirklich beherrscht und sie einen immer wieder aufs Neue fordert. Manchmal glaube ich sowieso, dass Stephan die schwierigsten Dinge am liebsten mag. Das gilt auch für Konflikte.

Er geht keinem Konflikt aus dem Weg. Sobald etwas in der Luft liegt, spricht er es an und schafft es aus der Welt. Ich denke, dass er das in der Familie gelernt hat. Da wurde und wird noch immer heftig disukutiert und debattiert. Hinzu kommt, dass er praktisch nie E-Mails schreibt, sondern direkt anruft, wenn etwas ist. So gibt es keine Missverständnisse. Etwas mehr Ruhe und Gelassenheit würden Stephan allerdings guttun. Er ist nämlich sehr ungeduldig. Es bringt ihn auf die Palme, wenn jemand langsam Auto fährt oder gemächlich über den Golfplatz schlurft. Er selbst ist halt extrem zackig. Er zögert praktisch nie und fällt Entscheide sehr schnell – manchmal etwas gar schnell für meinen Geschmack. Ich brauche oft etwas länger. Es scheint, als hätte er eine Kristallkugel, die ihm die Zukunft voraussagt. Da würde ich auch gerne ab und zu reinschauen. Für unsere gemeinsame Zukunft haben wir keine besonderen Pläne. Was das Private anbelangt, leben wir eher im Moment. Stephan wird seiner Kunst nachgehen, solange er kann, denn er liebt seine Arbeit. Er sagt immer, er habe den gleichen Vertrag wie der Papst: Nur der Tod kann ihn von seiner Arbeit trennen.

Er geht keinem Konflikt aus dem Weg. Sobald etwas in der Luft liegt, spricht er es an und schafft es aus der Welt. Ich denke, dass er das in der Familie gelernt hat. Da wurde und wird noch immer heftig disukutiert und debattiert. Hinzu kommt, dass er praktisch nie E-Mails schreibt, sondern direkt anruft, wenn etwas ist. So gibt es keine Missverständnisse. Etwas mehr Ruhe und Gelassenheit würden Stephan allerdings guttun. Er ist nämlich sehr ungeduldig. Es bringt ihn auf die Palme, wenn jemand langsam Auto fährt oder gemächlich über den Golfplatz schlurft. Er selbst ist halt extrem zackig. Er zögert praktisch nie und fällt Entscheide sehr schnell – manchmal etwas gar schnell für meinen Geschmack. Ich brauche oft etwas länger. Es scheint, als hätte er eine Kristallkugel, die ihm die Zukunft voraussagt. Da würde ich auch gerne ab und zu reinschauen. Für unsere gemeinsame Zukunft haben wir keine besonderen Pläne. Was das Private anbelangt, leben wir eher im Moment. Stephan wird seiner Kunst nachgehen, solange er kann, denn er liebt seine Arbeit. Er sagt immer, er habe den gleichen Vertrag wie der Papst: Nur der Tod kann ihn von seiner Arbeit trennen.

Geraldine Dondit
Bild zeigt Geraldine Dondit
Geraldine Dondit, 47, ist in Thalwil aufgewachsen und war in ihrer Jugend Tennisprofi. Nach ihrer Tenniskarriere studierte sie Wirtschaft an der Universität Zürich. Während vier Jahren arbeitete sie als persönliche Assistentin für Roger Federer. Heute ist sie Key-Account-Managerin im B2B-Bereich. Mit ihrem Partner Stephan Schmidlin lebt sie in deren Elternhaus in Affoltern am Albis.
schmidlin-sculpteur.ch