Meilenstein für mehr Winterstrom

Ende September 2025 hat Madrisa Solar begonnen, Strom ins Netz einzuspeisen – als erstes alpines Freiflächen-Solarkraftwerk im Rahmen des nationalen Solarexpresses. Die erfolgreiche Teilinbetriebnahme markiert einen wichtigen Meilenstein für dringend benötigten Winterstrom der Schweiz.

Julien Duc
9. Dezember 2025
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Das Pionierprojekt entsteht oberhalb von Klosters auf 2000 Metern über Meer. (Foto: Yanik Bürkli)

Der Solarexpress verlangt, dass alpine Solaranlagen bis Ende 2025 mindestens zehn Prozent der Leistung am Stromnetz angeschlossen sein müssen, um förderberechtigt zu sein. Madrisa Solar hat diese Anforderung deutlich übertroffen. Seit dem offiziellen Baustart am 4. Juni 2025 wurden die Arbeiten effizient vorangetrieben. Dadurch konnte bereits Ende September 2025 ein Anschluss von 15 Prozent der Gesamtleistung an das Netz erfolgen. Madrisa Solar ist die erste alpine Freiflächen-Solaranlage, die im Rahmen des Solarexpress Strom produziert

 

Für EKZ ist Madrisa Solar ein weiteres bedeutendes Engagement für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in der Schweiz.

 

Das Pionierprojekt wird oberhalb von Klosters auf 2000 Metern über Meer realisiert. Bauherrin ist die Madrisa Solar AG. An der im November 2024 gegründeten Gesellschaft sind EKZ, Repower und die Gemeinde Klosters zu je einem Drittel beteiligt. Paul Sidler, Leiter Erneuerbare Energien bei EKZ: «Für EKZ ist Madrisa Solar ein weiteres bedeutendes Engagement für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in der Schweiz. Die erfolgreiche Teilinbetriebnahme markiert einen Meilenstein für dringend benötigten Winterstrom.»

Über 40 Prozent der Produktion im Winter

Im Endausbau besteht die Solaranlage aus rund 3200 Solartischen mit je sechs bifazialen Modulen und insgesamt sechs Trafohäusern mit je zwei Transformatoren. Mit einer Leistung von 12 Megawatt und dank der optimalen Lage liefert Madrisa Solar über das ganze Jahr einen hohen Ertrag, nämlich rund 17 Gigawattstunden – über 40 Prozent davon im Winter, wenn die Schweiz besonders auf zuverlässige, erneuerbare Energiequellen angewiesen ist. Madrisa Solar produziert ungefähr drei Mal mehr Strom im Winter als eine vergleichbare Solaranlage im Mittelland. Der produzierte Strom wird einerseits direkt vor Ort von den Klosters-Madrisa Bergbahnen für den Betrieb ihrer Anlagen verwendet. Andererseits nimmt ihn EKZ für das eigene Versorgungsgebiet

In diesen Tagen hat Madrisa Solar damit begonnen, Strom ins Netz einzuspeisen – als erstes alpines Solarkraftwerk der Schweiz.
Ende September 2025: Madrisa Solar hat damit begonnen, Strom ins Netz einzuspeisen.
Madrisa Solar AG/Yanik Bürkli
Aufnahme von Madrisa Solar inmitten der Solartische
Madrisa Solar ist die erste alpine Solaranlage, die im Rahmen des nationalen Solarexpress ans Netz angeschlossen wurde.
Madrisa Solar AG/Yanik Bürkli
Aufnahme von Madrisa Solar mit der eindrücklichen Berglandschaft im Hintergrund.
Madrisa Solar liegt auf rund 2000 Meter über Meer und ist konsequent auf eine hohe Winterstrom-Erzeugung ausgelegt.
Madrisa Solar AG/Yanik Bürkli
Luftaufnahme von Madrisa Solar.
Der auf Madrisa produzierte Strom wird von EKZ und vor Ort für den Betrieb der Klosters-Madrisa Bergbahnen verwendet.
Madrisa Solar AG/Yanik Bürkli
Startschuss für das Projekt: Paul Sidler (EKZ), Michael Roth (Repower) und Hansueli Roth (Klosters) beim Spatenstich (von links).
04.06.2025 - Startschuss für das Projekt: Paul Sidler (EKZ), Michael Roth (Repower) und Hansueli Roth (Klosters) beim Spatenstich (von links).
Madrisa Solar AG/Yanik Bürkli
Vom Plan in die Tat: Die Projektverantwortlichen von Madrisa Solar beim Spatenstich.
04.06.2025 - Vom Plan in die Tat: Die Projektverantwortlichen von Madrisa Solar beim Spatenstich.
Madrisa Solar AG/Yanik Bürkli
Visualisierung Madrisa Solar im Winter.
Visualisierung von Madrisa Solar im Winter.
Fanzun AG
Visualisierung von Madrisa Solar im Winter.
Visualisierung von Madrisa Solar im Winter.
Fanzun AG
Madrisa Solar Visualisierung
Visualisierung der Madrisa Solaranlage im Sommer.
Fanzun AG

Breit akzeptiertes Vorzeigeprojekt

Madrisa Solar ist in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigeprojekt. Mit seinem alpinen Standort, der lokalen Verankerung und der Nutzung bestehender Infrastruktur zeigt es, wie ambitionierte Ideen und partnerschaftliche Zusammenarbeit die Energiewende konkret voranbringen. Die Solaranlage ist landschaftlich gut eingebettet und nutzt die bestehende Prägung durch das Skigebiet sinnvoll. Projektbedingte Eingriffe in die Natur werden mit ökologischen Ersatzmassnahmen ausgeglichen. Ein Grossteil der Netzinfrastruktur zum Abtransport und zur Verteilung des Stroms ist schon vorhanden. Der notwendige Netzausbau ist gering. Für Planung und Umsetzung arbeitet die Madrisa Solar AG vorwiegend mit lokal ansässigen Unternehmen zusammen. Das sind alles Faktoren, die zur hohen Akzeptanz des Solarkraftwerks beitragen und es erfolgreich machen.

Vollständige Inbetriebnahme Ende 2027

Im Frühjahr 2026 werden die Bauarbeiten fortgesetzt, sobald die Schneeschmelze vorbei ist und geeignete Wetterbedingungen herrschen. Es ist vorgesehen, im Herbst 2026 bis zu 60 Prozent der Anlage an das Netz anzuschliessen. Die vollständige Inbetriebnahme erfolgt nach Abschluss der dritten Bauphase im Herbst 2027.

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