«Er macht keine halben Sachen»

Pasquale Aleardi ist bekannt für seine Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit. Ob Film, Fernsehen, Musical- oder Musikbühne: Das Herz des gebürtigen Dietikers mit griechisch-italienischen Wurzeln schlägt für viele Disziplinen. Und für seine Familie. Wie das Multitalent privat tickt, erzählt uns seine Frau und Schauspielkollegin Petra Aleardi.

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Bilder: zVg - Pasquale Aleardi, 52, besuchte die Hochschule der Künste in Zürich und begann seine Karriere am Theater. Seit 2001 steht er hauptsächlich vor der Kamera: bis dato in über 80 nationalen und internationalen TV- und Kinoproduktionen. Seit 2013 spielt er Kommissar Dupin in der erfolgreichen gleichnamigen ARD-Krimiserie. Mit seiner Band Pasquale Aleardi & DIE PHONAUTEN gibt er regelmässig Konzerte.

Pasquale ist für mich der Inbegriff eines Künstlers. Er besitzt eine unerschöpfliche Fantasie und Kreativität. Er findet Inspiration in allem, vor allem in der Musik. Als Kind habe ihn die Musik gerettet, sagt er immer. Das Musikalische lag ihm, vieles andere nicht. Schon damals konnte er ein Lied, das er nur einmal gehört hatte, perfekt wiedergeben. Der Weg in eine künstlerische Richtung war für ihn damit früh klar.

Pasquale ist für mich der Inbegriff eines Künstlers. Er besitzt eine unerschöpfliche Fantasie und Kreativität. Er findet Inspiration in allem, vor allem in der Musik. Als Kind habe ihn die Musik gerettet, sagt er immer. Das Musikalische lag ihm, vieles andere nicht. Schon damals konnte er ein Lied, das er nur einmal gehört hatte, perfekt wiedergeben. Der Weg in eine künstlerische Richtung war für ihn damit früh klar.

Petra über Pasquale Aleardi

Petra Aleardi

Petra Aleardi, 38, ist Schauspielerin und Moderatorin. Ihr Schauspielstudiumabsolvierte die Grüscherin an der European Film Actor School in Zürich. Neben Theaterengagements steht sie seit 2009 auch vor der Filmkamera. Aktuell arbeitet sie zudem als Marketing & Communication Manager in Zürich, wo sie ihre anderen Leidenschaften, die Fotografie und die Videoproduktion, auslebt.

Petra Aleardi, 38, ist Schauspielerin und Moderatorin. Ihr Schauspielstudiumabsolvierte die Grüscherin an der European Film Actor School in Zürich. Neben Theaterengagements steht sie seit 2009 auch vor der Filmkamera. Aktuell arbeitet sie zudem als Marketing & Communication Manager in Zürich, wo sie ihre anderen Leidenschaften, die Fotografie und die Videoproduktion, auslebt.

Lernten sich in Berlin kennen: Petra und Pasquale
Zehn Jahre zusammen, sieben davon verheiratet: Pasquale und Petra Aleardi lernten sich in Berlin kennen und lieben. Sie haben zwei Söhne: Leonardo (7) und Armando (5).
Zehn Jahre zusammen, sieben davon verheiratet: Pasquale und Petra Aleardi lernten sich in Berlin kennen und lieben. Sie haben zwei Söhne: Leonardo (7) und Armando (5).
Bilder: zvG

Dank seinen griechisch-italienischen Wurzeln ist Pasquale temperamentvoll, gleichzeitig ist er aber auch ein zurückhaltender Mensch. Privat stehe definitiv ich lieber im Mittelpunkt. Vor Auftritten ist er selbst heute noch positiv aufgeregt. Ich erinnere mich, als er am Broadway Billy Flynn im Musical «Chicago» spielte und ich zur Premiere nach New York kam: Noch nie zuvor und nie wieder danach habe ich Pasquale so aufgeregt erlebt wie in diesem Moment, in dem sich einer seiner grossen Lebensträume erfüllte. Glücklicherweise bekommt Pasquale immer wieder die Möglichkeit, abwechslungsreiche Rollen zu spielen. Er liebt es, sich zu verwandeln. Zum Beispiel in Helden wie in «Robin Hood und ich», in den kauzigen Kommissar Dupin oder in einen Tunnelarbeiter in «Gotthard», für den er den Schweizer Fernsehpreis für die beste Hauptrolle erhielt. In «Ich war noch niemals in New York» spielte er einen schwulen Bordzauberer und wurde für den deutschen Filmpreis nominiert. Pasquale bereitet sich auch intensiv auf seine Rollen vor, bis alles perfekt sitzt. Das bewundere ich sehr an ihm. Sein Lebensmotto ist «Gib alles für alles ». Darum macht er keine halben Sachen und legt stets eine enorme Sorgfalt an den Tag. Ob er sich auf eine Rolle vorbereitet oder ein Spiegelei brät: Pasquale gibt immer 100 Prozent und setzt seine Messlatte generell hoch an. Aber er kann sich auch schnell in Dingen verlieren. Manchmal muss ich ihn aus dem ganzen Fleiss herausholen und ihn daran erinnern, das Leben zu geniessen. Das kann er auch gut.Besonders am Meer, da ist er in seinem Element. Oder im Kino: unsere absolute Leidenschaft. Bevor wir Kinder hatten und wenn die Zeit es erlaubte, waren wir bis zu viermal die Woche im Kino. Manchmal sogar in drei Vorstellungen an einem Tag. Wir fingen um 11 Uhr an und schmuggelten Croissants und Kaffee ins Kino. Dann guckten wir den nächsten Film und am Nachmittag oder in der Spätvorstellung noch einen. Aktuell stehen bei uns aber eher Kinderfilme auf dem Programm. Trotz dem grossen Energieaufwand für den Schauspielberuf macht er trotzdem immer die Extrarunde für unsere Kinder. Die Familie hat klar Priorität für ihn. Zum Glück hat Pasquale sehr viel Energie. Er ist ein echter Kindskopf und kann super mit den Jungs toben. Das ist eine Seite, die ich ganz neu an ihm entdeckt habe. Auch sein Beschützerinstinkt ist stärker geworden, seit er Vater ist. Wenn er nicht dreht, macht Pasquale den kompletten Familienalltag mit und ist voll eingebunden. Er weiss, wie viel Arbeit das ist – das schafft Wertschätzung. Unser Alltag ist das absolute Gegenteil von Routine und Langeweile. Eine feste Familientradition gibt es aber: den Nutella-Samstag, an dem man so viel Nutella essen darf, wie man will. An den restlichen Tagen sind wir streng mit Süssigkeiten. Pasquale ist richtig frustriert, wenn er beim Nutella-Samstag nicht dabei sein kann.

Dank seinen griechisch-italienischen Wurzeln ist Pasquale temperamentvoll, gleichzeitig ist er aber auch ein zurückhaltender Mensch. Privat stehe definitiv ich lieber im Mittelpunkt. Vor Auftritten ist er selbst heute noch positiv aufgeregt. Ich erinnere mich, als er am Broadway Billy Flynn im Musical «Chicago» spielte und ich zur Premiere nach New York kam: Noch nie zuvor und nie wieder danach habe ich Pasquale so aufgeregt erlebt wie in diesem Moment, in dem sich einer seiner grossen Lebensträume erfüllte. Glücklicherweise bekommt Pasquale immer wieder die Möglichkeit, abwechslungsreiche Rollen zu spielen. Er liebt es, sich zu verwandeln. Zum Beispiel in Helden wie in «Robin Hood und ich», in den kauzigen Kommissar Dupin oder in einen Tunnelarbeiter in «Gotthard», für den er den Schweizer Fernsehpreis für die beste Hauptrolle erhielt. In «Ich war noch niemals in New York» spielte er einen schwulen Bordzauberer und wurde für den deutschen Filmpreis nominiert. Pasquale bereitet sich auch intensiv auf seine Rollen vor, bis alles perfekt sitzt. Das bewundere ich sehr an ihm. Sein Lebensmotto ist «Gib alles für alles ». Darum macht er keine halben Sachen und legt stets eine enorme Sorgfalt an den Tag. Ob er sich auf eine Rolle vorbereitet oder ein Spiegelei brät: Pasquale gibt immer 100 Prozent und setzt seine Messlatte generell hoch an. Aber er kann sich auch schnell in Dingen verlieren. Manchmal muss ich ihn aus dem ganzen Fleiss herausholen und ihn daran erinnern, das Leben zu geniessen. Das kann er auch gut.Besonders am Meer, da ist er in seinem Element. Oder im Kino: unsere absolute Leidenschaft. Bevor wir Kinder hatten und wenn die Zeit es erlaubte, waren wir bis zu viermal die Woche im Kino. Manchmal sogar in drei Vorstellungen an einem Tag. Wir fingen um 11 Uhr an und schmuggelten Croissants und Kaffee ins Kino. Dann guckten wir den nächsten Film und am Nachmittag oder in der Spätvorstellung noch einen. Aktuell stehen bei uns aber eher Kinderfilme auf dem Programm. Trotz dem grossen Energieaufwand für den Schauspielberuf macht er trotzdem immer die Extrarunde für unsere Kinder. Die Familie hat klar Priorität für ihn. Zum Glück hat Pasquale sehr viel Energie. Er ist ein echter Kindskopf und kann super mit den Jungs toben. Das ist eine Seite, die ich ganz neu an ihm entdeckt habe. Auch sein Beschützerinstinkt ist stärker geworden, seit er Vater ist. Wenn er nicht dreht, macht Pasquale den kompletten Familienalltag mit und ist voll eingebunden. Er weiss, wie viel Arbeit das ist – das schafft Wertschätzung. Unser Alltag ist das absolute Gegenteil von Routine und Langeweile. Eine feste Familientradition gibt es aber: den Nutella-Samstag, an dem man so viel Nutella essen darf, wie man will. An den restlichen Tagen sind wir streng mit Süssigkeiten. Pasquale ist richtig frustriert, wenn er beim Nutella-Samstag nicht dabei sein kann.

Vielseitig und wandelbar
Pasquale Aleardi
Besitzt eine unerschöpfliche Fantasie und Kreativität: Pasquale Aleardi
Bilder: zVg

Als Paar schätzen wir uns glücklich, dass wir so viel gemeinsam haben und uns für viele gleiche Dinge interessieren. Und dort, wo wir unterschiedlich sind, ergänzen wir uns sehr gut. Wir sind fast unerträglich harmonisch, würde Pasquale sagen. Wir reden sehr viel und gerne, und wir finden uns gegenseitig sehr lustig. Die Leute wissen nicht, wie witzig Pasquale ist. Das würde man nicht von ihm denken, wenn man ihn nicht kennt. Wir lachen uns oft kaputt. Kennengelernt haben wir uns vor zehn Jahren in Berlin über gemeinsame Freunde. Pasquale feierte seinen Geburtstag in einem Restaurant, und meine Freundin wollte mich mitbringen. Ich wollte lieber nach Hause. Meine Strassenbahn fiel jedoch aus und ich beschloss, kurz vorbeizuschauen. Dort setzte ich mich prompt auf Pasquales Stuhl, der gerade auf der Toilette war. Der Rest ist Geschichte. Nach vielen Jahren in Berlin und mit den Kindern wurde die Schweiz immer mehr zu einer Option für uns. Als ich ein Jobangebot erhielt, zügelten die Kinder und ich im Sommer 2022 nach Zürich. Anfangs planten wir, dass Pasquale in Berlin angemeldet bleibt und zwischen Berlin und Zürich pendelt, weil er beruflich viel in Deutschland zu tun hat. Ich fand eine Wohnung, und nach Pasquales erstem Besuch stand für ihn fest, dass er auch in die Schweiz kommt. Wir sind sehr angetan von Zürich. Man schätzt die Schweiz ganz anders, wenn man länger weg war. Die frische Luft, die Sauberkeit, die Sorgfalt und die Freundlichkeit der Menschen sind unglaublich. Pasquale hatte einen sehr berührenden Moment nach seiner Wiederanmeldung in Zürich: Er lief über die Münsterbrücke und fand sich wieder in der Stadt, in der alles angefangen hatte. Ihm wurde klar, was er aufgegeben hatte, um Karriere in Deutschland zu machen. Er fand es so schön, wieder da zu sein. Da war für ihn klar: Hier gehe ich nicht mehr weg.

Als Paar schätzen wir uns glücklich, dass wir so viel gemeinsam haben und uns für viele gleiche Dinge interessieren. Und dort, wo wir unterschiedlich sind, ergänzen wir uns sehr gut. Wir sind fast unerträglich harmonisch, würde Pasquale sagen. Wir reden sehr viel und gerne, und wir finden uns gegenseitig sehr lustig. Die Leute wissen nicht, wie witzig Pasquale ist. Das würde man nicht von ihm denken, wenn man ihn nicht kennt. Wir lachen uns oft kaputt. Kennengelernt haben wir uns vor zehn Jahren in Berlin über gemeinsame Freunde. Pasquale feierte seinen Geburtstag in einem Restaurant, und meine Freundin wollte mich mitbringen. Ich wollte lieber nach Hause. Meine Strassenbahn fiel jedoch aus und ich beschloss, kurz vorbeizuschauen. Dort setzte ich mich prompt auf Pasquales Stuhl, der gerade auf der Toilette war. Der Rest ist Geschichte. Nach vielen Jahren in Berlin und mit den Kindern wurde die Schweiz immer mehr zu einer Option für uns. Als ich ein Jobangebot erhielt, zügelten die Kinder und ich im Sommer 2022 nach Zürich. Anfangs planten wir, dass Pasquale in Berlin angemeldet bleibt und zwischen Berlin und Zürich pendelt, weil er beruflich viel in Deutschland zu tun hat. Ich fand eine Wohnung, und nach Pasquales erstem Besuch stand für ihn fest, dass er auch in die Schweiz kommt. Wir sind sehr angetan von Zürich. Man schätzt die Schweiz ganz anders, wenn man länger weg war. Die frische Luft, die Sauberkeit, die Sorgfalt und die Freundlichkeit der Menschen sind unglaublich. Pasquale hatte einen sehr berührenden Moment nach seiner Wiederanmeldung in Zürich: Er lief über die Münsterbrücke und fand sich wieder in der Stadt, in der alles angefangen hatte. Ihm wurde klar, was er aufgegeben hatte, um Karriere in Deutschland zu machen. Er fand es so schön, wieder da zu sein. Da war für ihn klar: Hier gehe ich nicht mehr weg.

Petra Aleardi
Bild zeigt Petra Aleardi
Petra Aleardi, 38, ist Schauspielerin und Moderatorin. Ihr Schauspielstudium absolvierte die Grüscherin an der European Film Actor School in Zürich. Neben Theaterengagements steht sie seit 2009 auch vor der Filmkamera. Aktuell arbeitet sie zudem als Marketing & Communication Manager in Zürich, wo sie ihre anderen Leidenschaften, die Fotografie und die Videoproduktion, auslebt.

Er geht keinem Konflikt aus dem Weg. Sobald etwas in der Luft liegt, spricht er es an und schafft es aus der Welt. Ich denke, dass er das in der Familie gelernt hat. Da wurde und wird noch immer heftig disukutiert und debattiert. Hinzu kommt, dass er praktisch nie E-Mails schreibt, sondern direkt anruft, wenn etwas ist. So gibt es keine Missverständnisse. Etwas mehr Ruhe und Gelassenheit würden Stephan allerdings guttun. Er ist nämlich sehr ungeduldig. Es bringt ihn auf die Palme, wenn jemand langsam Auto fährt oder gemächlich über den Golfplatz schlurft. Er selbst ist halt extrem zackig. Er zögert praktisch nie und fällt Entscheide sehr schnell – manchmal etwas gar schnell für meinen Geschmack. Ich brauche oft etwas länger. Es scheint, als hätte er eine Kristallkugel, die ihm die Zukunft voraussagt. Da würde ich auch gerne ab und zu reinschauen. Für unsere gemeinsame Zukunft haben wir keine besonderen Pläne. Was das Private anbelangt, leben wir eher im Moment. Stephan wird seiner Kunst nachgehen, solange er kann, denn er liebt seine Arbeit. Er sagt immer, er habe den gleichen Vertrag wie der Papst: Nur der Tod kann ihn von seiner Arbeit trennen.

Er geht keinem Konflikt aus dem Weg. Sobald etwas in der Luft liegt, spricht er es an und schafft es aus der Welt. Ich denke, dass er das in der Familie gelernt hat. Da wurde und wird noch immer heftig disukutiert und debattiert. Hinzu kommt, dass er praktisch nie E-Mails schreibt, sondern direkt anruft, wenn etwas ist. So gibt es keine Missverständnisse. Etwas mehr Ruhe und Gelassenheit würden Stephan allerdings guttun. Er ist nämlich sehr ungeduldig. Es bringt ihn auf die Palme, wenn jemand langsam Auto fährt oder gemächlich über den Golfplatz schlurft. Er selbst ist halt extrem zackig. Er zögert praktisch nie und fällt Entscheide sehr schnell – manchmal etwas gar schnell für meinen Geschmack. Ich brauche oft etwas länger. Es scheint, als hätte er eine Kristallkugel, die ihm die Zukunft voraussagt. Da würde ich auch gerne ab und zu reinschauen. Für unsere gemeinsame Zukunft haben wir keine besonderen Pläne. Was das Private anbelangt, leben wir eher im Moment. Stephan wird seiner Kunst nachgehen, solange er kann, denn er liebt seine Arbeit. Er sagt immer, er habe den gleichen Vertrag wie der Papst: Nur der Tod kann ihn von seiner Arbeit trennen.