Strommangel stellt die grösste Bedrohung für die Schweiz dar – noch vor einer Pandemie. Zu diesem Schluss kam im Herbst 2020 wie bereits 2015 das
Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) in seinem neuen Risikobericht für die Schweiz. Ohne Strom steht alles still. Längere Versorgungsausfälle würden die Wirtschaft, das Gesundheitswesen oder auch Privathaushalte zum Erlahmen bringen. Oder noch schlimmer: Unfälle, Plünderungen oder Gewalt sind denkbar.
Stromnutzung im Lockdown
Dabei nimmt dieses «Risiko» kaum jemand wahr. Gerade während der Coronakrise zeigten Phänomene wie Hamsterkäufe, dass sich Versorgungsängste um Güter oder Medizin, nicht um Strom drehten. «Diese Frage nach der Versorgungssicherheit während der Pandemie hat uns aber tatsächlich sehr beschäftigt», sagt Urs Rengel, CEO der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ).
Dabei war Strom zur Genüge verfügbar: «Natürlich merkten wir, dass KMU und Industrie etwas weniger und Privatnutzer etwas mehr Strom brauchten», fügt er an. Durch das Arbeiten, vermehrtes Kochen und Freizeit in den eigenen vier Wänden wurde in den Haushalten im EKZ-Netz mehr Strom als 2019 konsumiert.
«Natürlich merkten wir, dass KMU und Industrie etwas weniger und Privatnutzer etwas mehr Strom brauchten.»
Herausfordernd war der Lockdown für EKZ aber aus personellen Gründen: Denn nicht alle Mitarbeitenden können vom Home Office arbeiten. Die Betriebsführungsstelle in Dietikon – eine 24-Stunden-Kommandozentrale – «steuert» sozusagen die Stromversorgung im Kanton: Von hier werden alle Schalter im Netz bedient. «Wir haben die beiden Teams in Dietikon voneinander separiert, damit sie nicht gleichzeitig ausfallen können, wenn sie in Quarantäne sind», sagt Rengel. Der Faktor Mensch ist nur die eine Seite der Versorgungssicherheit. Die andere ist technischer Art. Der CEO beschreibt den innereuropäischen Strommarkt als «Stromsee», bei dem die «Schleusen» in den einzelnen Ländern genau aufeinander abgestimmt sein müssen, damit es nicht zu einer Unter- oder Überlast im Netz kommt. «Entweder weist das europäische Stromnetz eine Frequenz von 50 Hertz auf, oder es startet ein automatischer Vorgang, welcher das Netz vor einem Zusammenbruch schützt. Dabei hat jedes Land eine sogenannte frequenzabhängige Lastabschaltung.»
Strommangel stellt die grösste Bedrohung für die Schweiz dar – noch vor einer Pandemie. Zu diesem Schluss kam im Herbst 2020 wie bereits 2015 das
Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) in seinem neuen Risikobericht für die Schweiz. Ohne Strom steht alles still. Längere Versorgungsausfälle würden die Wirtschaft, das Gesundheitswesen oder auch Privathaushalte zum Erlahmen bringen. Oder noch schlimmer: Unfälle, Plünderungen oder Gewalt sind denkbar.
Stromnutzung im Lockdown
Dabei nimmt dieses «Risiko» kaum jemand wahr. Gerade während der Coronakrise zeigten Phänomene wie Hamsterkäufe, dass sich Versorgungsängste um Güter oder Medizin, nicht um Strom drehten. «Diese Frage nach der Versorgungssicherheit während der Pandemie hat uns aber tatsächlich sehr beschäftigt», sagt Urs Rengel, CEO der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ).
Dabei war Strom zur Genüge verfügbar: «Natürlich merkten wir, dass KMU und Industrie etwas weniger und Privatnutzer etwas mehr Strom brauchten», fügt er an. Durch das Arbeiten, vermehrtes Kochen und Freizeit in den eigenen vier Wänden wurde in den Haushalten im EKZ-Netz mehr Strom als 2019 konsumiert.
«Natürlich merkten wir, dass KMU und Industrie etwas weniger und Privatnutzer etwas mehr Strom brauchten.»
Herausfordernd war der Lockdown für EKZ aber aus personellen Gründen: Denn nicht alle Mitarbeitenden können vom Home Office arbeiten. Die Betriebsführungsstelle in Dietikon – eine 24-Stunden-Kommandozentrale – «steuert» sozusagen die Stromversorgung im Kanton: Von hier werden alle Schalter im Netz bedient. «Wir haben die beiden Teams in Dietikon voneinander separiert, damit sie nicht gleichzeitig ausfallen können, wenn sie in Quarantäne sind», sagt Rengel. Der Faktor Mensch ist nur die eine Seite der Versorgungssicherheit. Die andere ist technischer Art. Der CEO beschreibt den innereuropäischen Strommarkt als «Stromsee», bei dem die «Schleusen» in den einzelnen Ländern genau aufeinander abgestimmt sein müssen, damit es nicht zu einer Unter- oder Überlast im Netz kommt. «Entweder weist das europäische Stromnetz eine Frequenz von 50 Hertz auf, oder es startet ein automatischer Vorgang, welcher das Netz vor einem Zusammenbruch schützt. Dabei hat jedes Land eine sogenannte frequenzabhängige Lastabschaltung.»