Hotspot für Rechenzentren
Tiefe Netznutzungskosten, politische Stabilität und gute Glasfaseranbindung locken die Betreiber von Rechenzentren in Scharen nach Zürich: «Aufgrund der Netzanschlusspflicht muss EKZ sämtliche Rechenzentren anschliessen, also suchen wir zusammen mit Axpo und Swissgrid immer nach einer Lösung», sagt Nils Beckhaus, Leiter Asset Management bei EKZ. Dafür müssen meistens neue Unterwerke gebaut werden, die den Rechenzentren allerdings nie exklusiv zur Verfügung stehen. Sie versorgen auch andere EKZ-Kunden mit Strom. «Von den neun Unterwerken, die zwischen 2014 und 2030 gebaut werden, bauen wir sechs überwiegend für die Versorgung von Rechenzentren», so Beckhaus.
Künstliche Intelligenz beansprucht die Rechenzentren noch nicht so stark, wie man meinen könnte
Oft fehlt die Kapazität
Doch nicht immer sei ein Anschluss in der gewünschten Zeit möglich: «Das Nadelöhr befindet sich in der Regel im vorgelagerten Netz, wo die Kapazität für mehr Leistung mancherorts inzwischen schlicht fehlt». Das setze dem Trend hierzulande noch Grenzen, auch wenn der Bedarf weiter zunimmt.
Abflachen des Trends nicht in Sicht
«Rechenzentren sind für viele ein Reizthema und trotzdem nutzen alle die digitalen Dienste», sagt Wolfgang Zepf, Schweizer Länderchef des US-amerikanischen Rechenzentrenbetreibers Vantage Data Centers, der mehrere Rechenzentren im Kanton Zürich betreibt. Und diese Dienste würden den Bedarf an Rechenleistung nun einmal starkt treiben, erklärt er weiter. Mit zunehmender Digitalisierung werde auch der Bedarf für leistungsfähige Rechenzentren weiterwachsen, wobei die Künstliche Intelligenz noch einmal ganz neue Dimensionen an Rechenleistung mit sich bringen dürften: «Künstliche Intelligenz beansprucht die Rechenzentren heute noch gar nicht so stark, wie man meinen könnte.»