Welche Herausforderungen und Hürden begegnen Ihnen bei der Standortsuche für und dem Bau von Rechenzentren?
Die Kunst ist es, grössere bebaubare Industrieparzellen von circa drei Hektaren (ha) in geographisch günstiger Lage zu finden, für die sich dann auch noch ein entsprechender Stromanschluss von zwischen 60 bis 100 MW innert nützlicher Frist realisieren lässt. Während wir die Dinge für Planung und Bau der Rechenzentren relativ gut selbst in der Hand haben, sind wir bei der Strombeschaffung stark von den jeweiligen Netzbetreibern und deren Kapazitäten abhängig. Die digitale Welt ist geprägt von Wettbewerb und ständigem Wandel. Die Bereitstellung von entsprechenden Infrastrukturen wie Rechenzentren kann nie schnell genug erfolgen. Hier treffen mitunter zwei Welten aufeinander.
Was wünschen Sie sich in diesem Zusammenhang von Politik und Energieversorgern?
Ich wünschte mir schnelleres Handeln und effizientere Taskforces bei und unter den Netzbetreibern, um innert nützlicher Frist eine grobe Machbarkeitsstudie als Grundlage für den Netzanschlussvertrag zu erarbeiten. Auf politischer Ebene ist zu sagen, dass der Grossteil aller Regulierungen entstanden ist, bevor Rechenzentren überhaupt zu einer Kategorie im Immobilienbereich wurden. Hier wäre die eine oder andere sinnvolle Anpassung sicherlich im allgemeinen Interesse. Im Vergleich zum internationalen Wettbewerb sind wir klar auf der langsamen Seite.
Wo geht’s schneller?
Nehmen sie das Stargate-Projekt in Abilene in Texas. Das Projekt wird getragen von OpenAI, Oracle und Softbank. Auf einer Fläche von 365 ha entstehen AI-Datenzentren mit einem Netzanschluss von 1,2 Gigawatt. Baubeginn dort war im Juni 2024, die ersten Gebäude sind im Sommer 2025 fertiggestellt und betriebsbereit, der Rest folgt bis Mitte 2026. So etwas ist bei uns unvorstellbar.