Ausbau der Erneuerbaren
Im vergangenen Jahr hat die Schweizer Stimmbevölkerung beschlossen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Bis 2035 müssen, ohne die Wasserkraft, 35 Terawattstunden Strom aus neuen regenerativen Energiequellen wie Sonne, Wind und Biogas stammen. «Das ist mehr als die Hälfte des gesamten Schweizer Stromverbrauchs von heute», so Bucher.
Belastungsprobe für die Stromverteilung
Um zu visualisieren, was dies für die Stromverteilung bedeutet, skizziert Bucher eines der herausforderndsten Szenarios: «Es ist Hochsommer, 12 Uhr mittags. Über dem halben Kanton Zürich wird die Sonne von einer Wolke verdeckt. Deshalb fliesst nur wenig Solarstrom durchs Stromnetz. Trotzdem muss die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz gehalten werden», erklärt Bucher. Dazu braucht es Energie aus Wasser- oder Kernkraft. «Doch plötzlich klärt es auf. Innert Sekunden scheint die Sonne mit voller Kraft. Sämtliche Solaranlagen produzieren jetzt mit maximaler Leistung. Nur wohin mit dem Strom?» Weil dann viele in den Ferien seien, erklärt Bucher, werde nur wenig Strom gebraucht. Das Netz müsse sich nun voll dem Sonnenstrom widmen, diesen aufnehmen und abtransportieren: «Eine so plötzliche Umkehr der Stromrichtung hat das Netz bisher nicht gekannt.»