Wie gehen Sie dabei vor?
Auf der einen Seite treiben wir die Digitalisierung des Stromnetzes voran. Hier nutzen wir die vielen Daten, welche wir von intelligenten Stromzählern, sogenannten Smart Metern, erhalten. Mittels eines dynamischen Lastmanagements werden wir zukünftig in der Lage sein, das Netz intelligenter zu steuern und die Lasten besser auszugleichen. Das ist elementar wichtig, um mit den Belastungsspitzen der erneuerbaren Energie mithalten zu können. Zudem müssen wir Anreize schaffen, die dazu motivieren, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er im Übermass verfügbar ist. Das bedeutet konkret, dass wir Boiler dann beheizen oder E-Autos dann laden, wenn die Sonne scheint und genügend Energie vorhanden ist. In der Gemeinde Winkel haben wir gemeinsam mit der ETH gerade ein Pilotprojekt abgeschlossen, in dem wir das digitale, intelligente Stromnetz der Zukunft getestet haben. Das ist die eine Seite der Medaille.
Die Bedeutung des physikalischen Netzausbaus wird leider immer noch komplett unterschätzt
Was steht auf der anderen Seite?
Der physikalische Um- und Ausbau des Stromnetzes. Wir müssen das Netz in den kommenden Jahren enorm verstärken, damit wir die Mehrenergie abtransportieren können, die zum Beispiel im Sommer durch die vielen Solaranlagen eingespeist werden wird. Dazu investieren wir zurzeit pro Woche über zwei Millionen Franken im EKZ-Versorgungsgebiet. Wir verlegen leistungsfähigere Stromkabel, installieren grössere Transformatoren oder ganze Trafostationen und bauen neue oder erneuern bestehende Unterwerke. Leider ist das Verständnis dafür, dass dies notwendig ist, noch nicht überall vorhanden.