Elektrische Flotten der Zukunft

Immer mehr Unternehmen elektrifizieren ihre Fahrzeugflotten. Ob Lieferwagen, Personenwagen oder auch LKWs – die Zahl der elektrisch betriebenen Fahrzeuge nimmt zu. Wohin geht die Entwicklung der Autos? Und welche Vorteile haben Elektroautos für Unternehmen?

Claudine Perrothon
26. April 2022
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Der Verkauf von Elektrofahrzeugen hat im ersten Quartal 2022 wieder zugelegt. Grund dafür sind nicht nur die gestiegenen Benzin- und Dieselpreise, auch wenn die hohen Treibstoffkosten momentan bei vielen Unternehmen stark spürbar sind. Vielmehr setzt sich die Elektromobilität immer mehr durch: Sie überzeugt durch eine konkurrenzfähige Reichweite, verursacht weniger Lärm und vor allem sind Elektrofahrzeuge im Betrieb und Unterhalt günstiger.

Flottenelektrifizierung

Bis vor rund zwei Jahren war der Umstieg auf reine Elektroautos hauptsächlich für den privaten Gebrauch im Trend. Seither hat sich vieles verändert. Mittlerweile haben viele Unternehmen ihre Fahrzeugflotte teilweise oder sogar schon ganz elektrifiziert oder haben dies in Planung. Neben Nachhaltigkeit und Imagegewinn sind die Kosten ein tragendes Argument für den Wechsel. Denn ein Elektrofahrzeug ist trotz aktuell noch höheren Anschaffungskosten längerfristig kostengünstiger wegen tieferen Betriebs- und Unterhaltskosten. Gemäss Fernando Pinho, Business Development Director der Arval (Schweiz) AG hat die Zurückhaltung von Unternehmen beim Umstieg auf Elektromobilität aber auch mit fehlenden Fahrzeugmodellen zu tun: «Viele Unternehmen haben Kombifahrzeuge in ihren Flotten. Diese kommen vermehrt erst ab diesem Jahr elektrisch auf den Markt», so der Spezialist für Fahrzeugleasing. 

Rund ein Sechstel der Fahrzeuge von Arval waren 2021 bereits elektrisch. Ziel bis 2025 ist es, 30 Prozent der Flotte zu elektrifizieren. «Wir sehen diesem Ziel sehr positiv entgegen. Meist dauert der Entscheidungsprozess etwas länger, doch das Interesse an Elektrofahrzeugen bei Unternehmen ist sehr gross», sagt Fernando Pinho. Das Zögern sieht er neben den Fahrzeugmodellen auch in der Ladeinfrastruktur, vor allem Zuhause.  

Kernfrage Ladeinfrastruktur

 «Was in vielen europäischen Ländern bereits Realität ist, besteht in der Schweiz noch nicht: Das Recht zu Laden», sagt Daniela Sauter-Kohler. Sie ist Expertin für Ladelösungen in Mehrfamilienhäusern und Gewerbebauten bei EKZ. «So kann es für Unternehmen, die eingemietet sind, etwas mehr Energie kosten, Ladestationen oder eine Ladelösung für ihre Fahrzeugflotte einbauen zu lassen. Das gleiche gilt für Mitarbeitende, die in Mehrfamilienhäusern wohnen und ihr Geschäftsauto über Nacht laden wollen», bestätigt die Spezialistin für Elektromobilität. Gleichzeitiges Laden mehrerer Elektroautos belastet den Netzanschluss des Gebäudes. Aus diesem Grund benötigt man ein dynamisches Lademanagementsystem, das die schwankenden Verbraucher, das heisst Heizung und Maschinen, im Gebäude berücksichtigt und gleichzeitig sicherstellt, dass die verfügbare Leistung für die Ladeinfrastruktur gleichmässig auf die zu ladenden Fahrzeuge verteilt wird. Neben der Infrastruktur benötigt es zudem ein Abrechnungssystem, um die anfallenden Ladegebühren transparent und verursachergerecht auf die Mitarbeitenden oder jeweilige 
Kostenstelle zu verrechnen. 

Aktuell liegt der Fokus in der Elektromobilität auf der Weiterentwicklung der Batterien. Dabei geht es auch um die Entwicklung von neuen Batterien, ohne begrenzte Rohstoffe wie Kobalt oder Nickel. Es ist wichtig, dass es in Zukunft günstigere, nachhaltigere und sicherere Batterien gibt, die gleichzeitig mehr Reichweite generieren. Denn obwohl die aktuellen Reichweiten der Fahrzeuge für die Mehrheit der Personen und Unternehmen reichen, ist noch immer eine gewisse Skepsis vorhanden. Dabei besitzen wir in der Schweiz ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Ladestationen, falls einmal eine Zwischenladung notwendig ist. 

Bidirektionales Laden

Was in den Medien vermehrt aufgenommen wird, ist hier in der Schweiz noch in den Anfängen: das bidirektionale Laden. Das Prinzip dahinter ist einfach erklärt: Dem Fahrzeug wird je nach Bedarf Energie zugeführt oder wieder entnommen, wenn Strom benötigt wird. Es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis sich diese Technologie in der Schweiz wirklich durchsetzt. Denn noch unterstützen wenige Fahrzeuge bidirektionales Laden und verfügen nur wenige Ladestationen über die nötige Technik. Aber Elektroautos werden schon bald zunehmend dafür ausgerichtet sein, in beide Richtungen intelligent zu laden. 

Die dezentrale Produktion von erneuerbaren Energien nimmt laufend zu und fällt unregelmässig an. Daher wird der Ausgleich von Netzschwankungen immer wichtiger. Wenn zum Beispiel eine Photovoltaikanlage oder ein Windkraftwerk überdurchschnittlich viel Energie liefert, so war diese bisher nur begrenzt speicherbar. Durch die Akkus der Elektrofahrzeuge gäbe es hingegen zusätzlich Speicherkapazitäten. Die Zwischenspeicherung von lokal produziertem Strom in Elektroautos wird dazu beitragen, die Schwankungen im öffentlichen Stromnetz auszugleichen. So könnte das E Auto nicht nur einen Beitrag zur Netzstabilität leisten, sondern auch ein wichtiger Baustein für die Energiewende werden. Es bleibt also spannend. 

Als Unternehmen sollte es jedoch keine Frage mehr sein, ob auf elektrische Antriebe umgestellt werden soll, sondern wann.

Der Verkauf von Elektrofahrzeugen hat im ersten Quartal 2022 wieder zugelegt. Grund dafür sind nicht nur die gestiegenen Benzin- und Dieselpreise, auch wenn die hohen Treibstoffkosten momentan bei vielen Unternehmen stark spürbar sind. Vielmehr setzt sich die Elektromobilität immer mehr durch: Sie überzeugt durch eine konkurrenzfähige Reichweite, verursacht weniger Lärm und vor allem sind Elektrofahrzeuge im Betrieb und Unterhalt günstiger.

Flottenelektrifizierung

Bis vor rund zwei Jahren war der Umstieg auf reine Elektroautos hauptsächlich für den privaten Gebrauch im Trend. Seither hat sich vieles verändert. Mittlerweile haben viele Unternehmen ihre Fahrzeugflotte teilweise oder sogar schon ganz elektrifiziert oder haben dies in Planung. Neben Nachhaltigkeit und Imagegewinn sind die Kosten ein tragendes Argument für den Wechsel. Denn ein Elektrofahrzeug ist trotz aktuell noch höheren Anschaffungskosten längerfristig kostengünstiger wegen tieferen Betriebs- und Unterhaltskosten. Gemäss Fernando Pinho, Business Development Director der Arval (Schweiz) AG hat die Zurückhaltung von Unternehmen beim Umstieg auf Elektromobilität aber auch mit fehlenden Fahrzeugmodellen zu tun: «Viele Unternehmen haben Kombifahrzeuge in ihren Flotten. Diese kommen vermehrt erst ab diesem Jahr elektrisch auf den Markt», so der Spezialist für Fahrzeugleasing. 

Rund ein Sechstel der Fahrzeuge von Arval waren 2021 bereits elektrisch. Ziel bis 2025 ist es, 30 Prozent der Flotte zu elektrifizieren. «Wir sehen diesem Ziel sehr positiv entgegen. Meist dauert der Entscheidungsprozess etwas länger, doch das Interesse an Elektrofahrzeugen bei Unternehmen ist sehr gross», sagt Fernando Pinho. Das Zögern sieht er neben den Fahrzeugmodellen auch in der Ladeinfrastruktur, vor allem Zuhause.  

Kernfrage Ladeinfrastruktur

 «Was in vielen europäischen Ländern bereits Realität ist, besteht in der Schweiz noch nicht: Das Recht zu Laden», sagt Daniela Sauter-Kohler. Sie ist Expertin für Ladelösungen in Mehrfamilienhäusern und Gewerbebauten bei EKZ. «So kann es für Unternehmen, die eingemietet sind, etwas mehr Energie kosten, Ladestationen oder eine Ladelösung für ihre Fahrzeugflotte einbauen zu lassen. Das gleiche gilt für Mitarbeitende, die in Mehrfamilienhäusern wohnen und ihr Geschäftsauto über Nacht laden wollen», bestätigt die Spezialistin für Elektromobilität. Gleichzeitiges Laden mehrerer Elektroautos belastet den Netzanschluss des Gebäudes. Aus diesem Grund benötigt man ein dynamisches Lademanagementsystem, das die schwankenden Verbraucher, das heisst Heizung und Maschinen, im Gebäude berücksichtigt und gleichzeitig sicherstellt, dass die verfügbare Leistung für die Ladeinfrastruktur gleichmässig auf die zu ladenden Fahrzeuge verteilt wird. Neben der Infrastruktur benötigt es zudem ein Abrechnungssystem, um die anfallenden Ladegebühren transparent und verursachergerecht auf die Mitarbeitenden oder jeweilige 
Kostenstelle zu verrechnen. 

Aktuell liegt der Fokus in der Elektromobilität auf der Weiterentwicklung der Batterien. Dabei geht es auch um die Entwicklung von neuen Batterien, ohne begrenzte Rohstoffe wie Kobalt oder Nickel. Es ist wichtig, dass es in Zukunft günstigere, nachhaltigere und sicherere Batterien gibt, die gleichzeitig mehr Reichweite generieren. Denn obwohl die aktuellen Reichweiten der Fahrzeuge für die Mehrheit der Personen und Unternehmen reichen, ist noch immer eine gewisse Skepsis vorhanden. Dabei besitzen wir in der Schweiz ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Ladestationen, falls einmal eine Zwischenladung notwendig ist. 

Bidirektionales Laden

Was in den Medien vermehrt aufgenommen wird, ist hier in der Schweiz noch in den Anfängen: das bidirektionale Laden. Das Prinzip dahinter ist einfach erklärt: Dem Fahrzeug wird je nach Bedarf Energie zugeführt oder wieder entnommen, wenn Strom benötigt wird. Es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis sich diese Technologie in der Schweiz wirklich durchsetzt. Denn noch unterstützen wenige Fahrzeuge bidirektionales Laden und verfügen nur wenige Ladestationen über die nötige Technik. Aber Elektroautos werden schon bald zunehmend dafür ausgerichtet sein, in beide Richtungen intelligent zu laden. 

Die dezentrale Produktion von erneuerbaren Energien nimmt laufend zu und fällt unregelmässig an. Daher wird der Ausgleich von Netzschwankungen immer wichtiger. Wenn zum Beispiel eine Photovoltaikanlage oder ein Windkraftwerk überdurchschnittlich viel Energie liefert, so war diese bisher nur begrenzt speicherbar. Durch die Akkus der Elektrofahrzeuge gäbe es hingegen zusätzlich Speicherkapazitäten. Die Zwischenspeicherung von lokal produziertem Strom in Elektroautos wird dazu beitragen, die Schwankungen im öffentlichen Stromnetz auszugleichen. So könnte das E Auto nicht nur einen Beitrag zur Netzstabilität leisten, sondern auch ein wichtiger Baustein für die Energiewende werden. Es bleibt also spannend. 

Als Unternehmen sollte es jedoch keine Frage mehr sein, ob auf elektrische Antriebe umgestellt werden soll, sondern wann.

Erschien am 21. April 2022 in der Zürcher Wirtschaft als Publireportage