Solarstrom von Nachbars Dach kaufen

Den Solarstrom lokal wieder verbrauchen: Das ist das Ziel des neuen Pilotprojektes «OrtsNetz», das EKZ gerade in der Gemeinde Winkel lanciert hat. Solarstrom, der lokal auf den verschiedenen Dächern der Gemeinde produziert wird, soll gleich in der Nachbarschaft für den Betrieb der Wärmepumpe oder das Laden des Elektroautos genutzt werden. Das macht Sinn für die Bevölkerung und entlastet gleichzeitig das Netz.

Anja Rubin
27. September 2021
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Herr Hauser hat eine Solaranlage und produziert damit mehr Energie, als er verbrauchen kann. Gleichzeitig möchte Frau Meier Solarstromüberschüsse aus ihrer Gemeinde kaufen. Frau Meier und Herr Hauser, beide aus Winkel, können sich nun freiwillig bei der EKZ-Online-Handelsplattform anmelden. Hier kann Frau Winkler den von Herrn Hauser produzierten Strom kaufen. Damit entsteht für Winkel ein attraktiver lokaler Strommarkt. Denn: EKZ führt Kundinnen und Kunden mit Produzentinnen und Produzenten zusammen und vernetzt diese automatisch und unkompliziert.

Diese smarte Vernetzung ist die Idee hinter dem «OrtsNetz». Das Pilotprojekt von EKZ und der ETH ist eben gestartet und wird vom Bundesamt für Energie BFE gefördert. Ziel ist es, das Stromnetz für den weiteren Ausbau der dezentralen Stromerzeugung und für den Ersatz fossiler Energieträger (insbesondere in den Bereichen Heizung und Mobilität) fit zu machen. In das Projekt OrtsNetz fliessen die Erkenntnisse aus über zehn Jahren Forschung und Entwicklung ein. Im OrtsNetz der Pilotgemeinde Winkel wird nun der Nutzen und das Kundenverhalten unter realen Bedingungen untersucht.

Herr Hauser hat eine Solaranlage und produziert damit mehr Energie, als er verbrauchen kann. Gleichzeitig möchte Frau Meier Solarstromüberschüsse aus ihrer Gemeinde kaufen. Frau Meier und Herr Hauser, beide aus Winkel, können sich nun freiwillig bei der EKZ-Online-Handelsplattform anmelden. Hier kann Frau Winkler den von Herrn Hauser produzierten Strom kaufen. Damit entsteht für Winkel ein attraktiver lokaler Strommarkt. Denn: EKZ führt Kundinnen und Kunden mit Produzentinnen und Produzenten zusammen und vernetzt diese automatisch und unkompliziert.

Diese smarte Vernetzung ist die Idee hinter dem «OrtsNetz». Das Pilotprojekt von EKZ und der ETH ist eben gestartet und wird vom Bundesamt für Energie BFE gefördert. Ziel ist es, das Stromnetz für den weiteren Ausbau der dezentralen Stromerzeugung und für den Ersatz fossiler Energieträger (insbesondere in den Bereichen Heizung und Mobilität) fit zu machen. In das Projekt OrtsNetz fliessen die Erkenntnisse aus über zehn Jahren Forschung und Entwicklung ein. Im OrtsNetz der Pilotgemeinde Winkel wird nun der Nutzen und das Kundenverhalten unter realen Bedingungen untersucht.

Winkel ist die ideale Testgemeinde

Doch warum genau Winkel im Zürcher Unterland? Im Vorfeld wurde eine Standortanalyse durchgeführt. Drei Punkte waren bei der Wahl der Pilotgemeinde wichtig: Die Gemeinde muss die technischen Anforderungen erfüllen, das heisst vor allem über eine weitgehend kommunikationsfähige Netzinfrastruktur dank Glasfaser und Smart Metern verfügen. Sie soll zweitens eine relevante Anzahl von Solaranlagen in Betrieb und drittens zahlreiche Wärmepumpen und E-Ladestationen am Netz haben. Denn dadurch kann die Gemeinde als Beispiel dienen dafür, wie die Zukunft dereinst aussehen wird: immer mehr dezentrale Stromproduktion bei gleichzeitig grösserem und ungleichmässigerem Stromverbrauch.
 
«Unsere Herausforderung im Netz liegt darin, dass wir sogenannte Lastspitzen brechen möchten», erklärt Pascal Häfliger, Projektleiter bei EKZ. Schliesslich muss die Netzkapazität immer auf dieses Maximum ausgelegt werden. Diese Spitzen machen das Netz instabil. «Wir versuchen darum die grossen Verbraucher wie Wärmepumpen, Boiler und E-Ladestationen zu automatisieren», führt Häfliger aus. Moderne Lastschaltgeräte sorgen dafür, dass diese grossen Stromverbraucher dann betrieben werden, wenn der Nachbar auf seinem Dach gerade viel Solarstrom produziert.

Nutzen fürs Netz, Nutzen für die Bevölkerung

Für EKZ sind die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt äusserst relevant: «Uns interessiert insbesondere die Frage, ob die intelligenten Algorithmen es wirklich zulassen, die Lasten so zu verschieben, dass wir unser Netz dadurch zur richtigen Zeit entlasten können», erklärt Projektleiter Häfliger. Das Projekt ist aktuell über drei Jahre angedacht und so angelegt, dass es dereinst einfach auf andere Gemeinden übertragen werden kann. Zum einen möchte EKZ also das Stromnetz für den weiteren Ausbau der dezentralen Stromerzeugung vorbereiten. Darüber hinaus soll das OrtsNetz Erkenntnisse liefern darüber, wie eine zukünftige verursachergerechte Tarifierung gestaltet werden muss, damit lokal produzierte Energie auch möglichst lokal verbraucht wird.

Auch für die Bevölkerung vor Ort ergibt sich daraus natürlich ein Nutzen, denn Solaranlagenbesitzer können ihren Strom lokal verkaufen, die Nachbarn diesen preiswert beziehen. Neben der Möglichkeit Geld zu sparen dank dem Strombezug zu Zeiten mit niedriger Netzauslastung, leisten diese gleichzeitig einen Beitrag an die Energiezukunft und somit an die Nachhaltigkeit. Und gibt es ein besseres Gefühl als zu wissen, dass das E-Auto mit sauberem Strom aus der Nachbarschaft unterwegs ist?

Winkel ist die ideale Testgemeinde

Doch warum genau Winkel im Zürcher Unterland? Im Vorfeld wurde eine Standortanalyse durchgeführt. Drei Punkte waren bei der Wahl der Pilotgemeinde wichtig: Die Gemeinde muss die technischen Anforderungen erfüllen, das heisst vor allem über eine weitgehend kommunikationsfähige Netzinfrastruktur dank Glasfaser und Smart Metern verfügen. Sie soll zweitens eine relevante Anzahl von Solaranlagen in Betrieb und drittens zahlreiche Wärmepumpen und E-Ladestationen am Netz haben. Denn dadurch kann die Gemeinde als Beispiel dienen dafür, wie die Zukunft dereinst aussehen wird: immer mehr dezentrale Stromproduktion bei gleichzeitig grösserem und ungleichmässigerem Stromverbrauch.
 
«Unsere Herausforderung im Netz liegt darin, dass wir sogenannte Lastspitzen brechen möchten», erklärt Pascal Häfliger, Projektleiter bei EKZ. Schliesslich muss die Netzkapazität immer auf dieses Maximum ausgelegt werden. Diese Spitzen machen das Netz instabil. «Wir versuchen darum die grossen Verbraucher wie Wärmepumpen, Boiler und E-Ladestationen zu automatisieren», führt Häfliger aus. Moderne Lastschaltgeräte sorgen dafür, dass diese grossen Stromverbraucher dann betrieben werden, wenn der Nachbar auf seinem Dach gerade viel Solarstrom produziert.

Nutzen fürs Netz, Nutzen für die Bevölkerung

Für EKZ sind die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt äusserst relevant: «Uns interessiert insbesondere die Frage, ob die intelligenten Algorithmen es wirklich zulassen, die Lasten so zu verschieben, dass wir unser Netz dadurch zur richtigen Zeit entlasten können», erklärt Projektleiter Häfliger. Das Projekt ist aktuell über drei Jahre angedacht und so angelegt, dass es dereinst einfach auf andere Gemeinden übertragen werden kann. Zum einen möchte EKZ also das Stromnetz für den weiteren Ausbau der dezentralen Stromerzeugung vorbereiten. Darüber hinaus soll das OrtsNetz Erkenntnisse liefern darüber, wie eine zukünftige verursachergerechte Tarifierung gestaltet werden muss, damit lokal produzierte Energie auch möglichst lokal verbraucht wird.

Auch für die Bevölkerung vor Ort ergibt sich daraus natürlich ein Nutzen, denn Solaranlagenbesitzer können ihren Strom lokal verkaufen, die Nachbarn diesen preiswert beziehen. Neben der Möglichkeit Geld zu sparen dank dem Strombezug zu Zeiten mit niedriger Netzauslastung, leisten diese gleichzeitig einen Beitrag an die Energiezukunft und somit an die Nachhaltigkeit. Und gibt es ein besseres Gefühl als zu wissen, dass das E-Auto mit sauberem Strom aus der Nachbarschaft unterwegs ist?

Wohnen Sie in Winkel?

Sie wohnen in Winkel und möchten am Pilotprojekt teilnehmen? Mehr Infos und die detaillierten Teilnahmebedingungen finden Sie auf unserer Website.

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