Und warum investiert EKZ in ausländische Photovoltaikanlagen?
Solarenergie ist in wenigen Jahren marktfähig geworden. Das heisst die Produktionskosten sind so stark gesunken, dass die Stromproduktion auch ohne Subventionen rentabel ist. Für uns eine willkommene Gelegenheit, das Windportfolio mit Solarenergie zu ergänzen. Dies fördert eine saisonal ausgeglichene Produktion ─ Solarstrom fällt mehrheitlich im Sommer an, Windenergie mehrheitlich im Winter. Bei schönem, sonnigem Wetter gibt es oft wenig Wind, dafür laufen bei Schlechtwetter die Windturbinen auf Hochtouren.
Würde es nicht reichen, «nur» in der Schweiz Solarstrom zu fördern?
In der Schweiz investiert EKZ schon länger in Solaranlagen. Da aber in erster Linie nur Dachanlagen in Frage kommen, sind die Anlagen vergleichsweise klein. Mit unseren rund 80 PV-Anlagen in der Schweiz produzieren wir weniger als ein Sechstel der erwarteten Produktion der sich im Bau befindenden Photovoltaikanlage in Algibicos (Spanien). Die Anlage in Algibicos wird jährlich 92 GWh sauberen Strom erzeugen, was dem Strombedarf von rund 20 500 Haushalten entspricht.
Wie sieht das heutige Portfolio aus?
Unser Portfolio umfasst bestehende Windparks sowie PV- und Windprojekte mit einer Gesamtkapazität von rund 420 MW. Die Windparks sind geografisch diversifiziert an fünf Standorten in Frankreich, zwei Standorten in Deutschland sowie drei Standorten in Portugal. Je zwei Photovoltaik-Projekte sind in Spanien und Portugal an unterschiedlichen Standorten in Gebieten mit hoher Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus sind wir mit weiteren Schweizer Versorgungsunternehmen an Terravent, HelveticWind und Repartner beteiligt, welche ebenfalls in Windparks investiert haben. Zusätzlich sind wir als Minderheitsaktionär an dem solarthermischen Kraftwerk Puerto Errado 2 in Spanien beteiligt.
Algibicos ist die erste PV-Anlage, die von EKZ in Spanien gebaut wird. Weshalb?
Der Kraftwerksstandort in Murcia gehört zu den spanischen Standorten mit hoher Sonneneinstrahlung. Diese Region ist uns zudem bereits durch das solarthermische Kraftwerk «Puerto Errado 2» bekannt, an welchem wir mit andern Schweizer Energieversorgern beteiligt sind. Die Stromproduktion wird durch die dem Sonnenstand folgende Nachführung der Solarmodule maximiert. Wir konnten das Projekt vom Schweizer Unternehmen Aventron erwerben, welches im Frühling ein ähnliches Projekt in Betrieb genommen hatte.
Hat EKZ weitere Pläne für den Ausbau an erneuerbarer Energie im Ausland?
Im Moment haben wir keine konkreten Pläne. Wir wollen mit erster Priorität unsere fünf Grossprojekte in Spanien und Portugal erfolgreich vorantreiben und fertigstellen. Wir sind aber offen, bei guten Gelegenheiten unser Produktionsportfolio in Deutschland und Frankreich zu ergänzen.