Die Frage ist also, wie wir das Stromnetz durch unsere Verhaltensänderung effizienter nutzen können?
Genau. Bis 2030 planen wir darum die bestehende Tonfrequenz-Rundsteuerung abzulösen. Bisher haben wir zum Beispiel die Warmwasser-Boiler in Gebäuden in Gruppen zusammen ein- und ausgeschaltet – das ist ein statisches Vorgehen. Durch ein dynamisches Lastmanagement werden wir zukünftig in der Lage sein, die Lastflüsse gezielter zu beeinflussen ohne dass dies für die Kundinnen und Kunden spürbar sein wird.
Zuerst wird nun die Basisinfrastruktur aufgebaut, die uns eine dynamische Steuerung erst ermöglichen wird
Davon sind wir heute aber noch ein Stück weit entfernt. Wie kommen wir dort hin?
Zuerst wird nun die Basisinfrastruktur aufgebaut, die uns eine dynamische Steuerung erst ermöglichen wird. Die Smart-Meter-Installation ist im Kanton Zürich in vollem Gange. Mit diesen kommunikativen Smart Metern werden wir zukünftig sehr viele anonymisierte Informationen aus dem Netz sammeln, mit denen wir dann wieder auf unser Ziel des dynamischen Lastmanagements hinarbeiten können. Bis 2026 werden diese Smart Meter im ganzen EKZ-Versorgungsgebiet verbaut sein und ab 2028 werden wir die ersten Lasten und Verbraucher über das dynamische Lastmanagement steuern.
Die Steuerung wird bereits 2030 umgestellt. Dazwischen liegen zwei Jahre – wird das dann nicht sehr kurzfristig sein?
Das wäre es vielleicht, hätten wir nicht schon 2016 und 2017 einen Pilotversuch im Bereich dynamisches Lastmanagement in der Gemeinde Rickenbach gestartet. Und seit 2021 arbeiten wir zusammen mit der ETH und dem Bundesamt für Energie (BFE) in der Gemeinde Winkel am Pilotversuch «Ortsnetz».