«Retour à la nature»

«Zurück zur Natur» empfahl angeblich bereits der Genfer Philosoph Jean-Jacques Rousseau. Für die Zürcher Unternehmer Manuel, Rita und Joel hallt seine Botschaft bis heute nach. Mit Oxygen at Work überwinden sie die Kluft zwischen Büro und Pflanzenwelt.

Luc Descombes
27. Oktober 2021
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Fotos: Severin Jakob

Entfremdet von der Natur, viel zu wenig grün» – so war der erste Eindruck von Joel Bloch, als er vor einigen Jahren seine ersten Schritte als junger Praktikant in der Wirtschaftswelt unternahm. Schnell erkannte der Biologe die Geschäftsmöglichkeiten: «Pflanzen im Büro bewirken viel Positives, sorgen für mehr Energie, Produktivität und Gesundheit. Davon profitieren Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleichermassen.» Er holte sich einen Jugendfreund Manuel Winter und mit Rita Salathé eine gute Freundin seiner Mutter mit ins Boot. Manuel studierte zu der Zeit Wirtschaft, und Rita hatte ihr eigenes Gärtnereiunternehmen. Gemeinsam kamen sie zur Überzeugung: Der Kampf für ein besseres Raumklima in Büros ist nicht nur eine gute Sache, er ist darüber hinaus auch wirtschaftlich interessant.

Entfremdet von der Natur, viel zu wenig grün» – so war der erste Eindruck von Joel Bloch, als er vor einigen Jahren seine ersten Schritte als junger Praktikant in der Wirtschaftswelt unternahm. Schnell erkannte der Biologe die Geschäftsmöglichkeiten: «Pflanzen im Büro bewirken viel Positives, sorgen für mehr Energie, Produktivität und Gesundheit. Davon profitieren Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleichermassen.» Er holte sich einen Jugendfreund Manuel Winter und mit Rita Salathé eine gute Freundin seiner Mutter mit ins Boot. Manuel studierte zu der Zeit Wirtschaft, und Rita hatte ihr eigenes Gärtnereiunternehmen. Gemeinsam kamen sie zur Überzeugung: Der Kampf für ein besseres Raumklima in Büros ist nicht nur eine gute Sache, er ist darüber hinaus auch wirtschaftlich interessant.

Alles im Grünen bei Oxygen at Work im Niederdorf
Die Zürcher Startup-Gründer Rita, Manuel und Joel waren von Beginn weg von ihrer Idee überzeugt

 

Smarte Begrünung fürs Wohlbefinden

Oxygen at Work berät Firmen, die den Wert der Pflanzenwelt fürs Arbeitsleben erkannt haben. Das junge Unternehmen übernimmt die Konzipierung, Umsetzung sowie den Unterhalt der Begrünung ihrer Büroräumlichkeiten und analysiert danach laufend die Luftqualität mittels Sensoren. «Ein gutes Raumklima benötigt schon eine Menge an unterschiedlichen Pflanzen», sagt Rita Salathé. «Deshalb sehen die von uns gestalteten Räumlichkeiten viel grüner aus, als man es sich gewohnt ist.» Kentiapalmen, Caryota, Monstera und Strelitzien – der Einsatz vieler Grosspflanzen zeichnet Oxygen at Work aus. Sie werden so gewählt, dass sie optimal mit den Bedingungen vor Ort klarkommen. Dem Standort der Pflanzen wird grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sollen möglichst nah an den Arbeitsplätzen stehen und ins Büroleben integriert werden. Die Distanz zum Menschen wird reduziert, so haben die Pflanzen den grössten Effekt auf das Wohlbefinden. Zu jedem Projekt gehören zudem Sensoren, die kontinuierlich die Qualität des Raumklimas messen. Mittels Computeranwendung kann stets überprüft werden, ob sich die Luftqualität in Bezug auf Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden im grünen Bereich bewegt oder Optimierungspotenzial besteht.
 

Seit 2019 sind wir jedes Jahr um 100 Prozent gewachsen

 

Die Pflanzen selbst werden bei Oxygen at Work lediglich gemietet. Partnergärtnereien aus der Umgebung der Kundenunternehmen übernehmen die Pflege. «Wenn die Büroflächen einmal mit den Pflanzen bestückt sind, können unsere Kunden diese nur noch geniessen», sagt Salathé. Sämtliche Aufwände sind durch das Begrünungsabo abgedeckt. Nur um eines bittet Rita Salathé ihre Kunden jeweils: «Dass sie keinen Kaffee oder andere Heissgetränke in die Pflanzenerde schütten.»

 

 

Smarte Begrünung fürs Wohlbefinden

Oxygen at Work berät Firmen, die den Wert der Pflanzenwelt fürs Arbeitsleben erkannt haben. Das junge Unternehmen übernimmt die Konzipierung, Umsetzung sowie den Unterhalt der Begrünung ihrer Büroräumlichkeiten und analysiert danach laufend die Luftqualität mittels Sensoren. «Ein gutes Raumklima benötigt schon eine Menge an unterschiedlichen Pflanzen», sagt Rita Salathé. «Deshalb sehen die von uns gestalteten Räumlichkeiten viel grüner aus, als man es sich gewohnt ist.» Kentiapalmen, Caryota, Monstera und Strelitzien – der Einsatz vieler Grosspflanzen zeichnet Oxygen at Work aus. Sie werden so gewählt, dass sie optimal mit den Bedingungen vor Ort klarkommen. Dem Standort der Pflanzen wird grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sollen möglichst nah an den Arbeitsplätzen stehen und ins Büroleben integriert werden. Die Distanz zum Menschen wird reduziert, so haben die Pflanzen den grössten Effekt auf das Wohlbefinden. Zu jedem Projekt gehören zudem Sensoren, die kontinuierlich die Qualität des Raumklimas messen. Mittels Computeranwendung kann stets überprüft werden, ob sich die Luftqualität in Bezug auf Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden im grünen Bereich bewegt oder Optimierungspotenzial besteht.
 

Seit 2019 sind wir jedes Jahr um 100 Prozent gewachsen

 

Die Pflanzen selbst werden bei Oxygen at Work lediglich gemietet. Partnergärtnereien aus der Umgebung der Kundenunternehmen übernehmen die Pflege. «Wenn die Büroflächen einmal mit den Pflanzen bestückt sind, können unsere Kunden diese nur noch geniessen», sagt Salathé. Sämtliche Aufwände sind durch das Begrünungsabo abgedeckt. Nur um eines bittet Rita Salathé ihre Kunden jeweils: «Dass sie keinen Kaffee oder andere Heissgetränke in die Pflanzenerde schütten.»

 

Über Oxygen at Work

Oxygen at Work

Oxygen at Work entwickelt Pflanzenkonzepte, um die Luftqualität in Büros zu optimieren
und ein gesünderes und attraktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen. Seit der Gründung in
Zürich im Jahr 2017 konnten eine Vielzahl von Unternehmen unterschiedlicher Grösse als
Kunden gewonnen werden.
 

Oxygen at Work entwickelt Pflanzenkonzepte, um die Luftqualität in Büros zu optimieren
und ein gesünderes und attraktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen. Seit der Gründung in
Zürich im Jahr 2017 konnten eine Vielzahl von Unternehmen unterschiedlicher Grösse als
Kunden gewonnen werden.
 

Luftqualität rückt in den Fokus 

Nicht zuletzt beeinflusst durch die vergangenen Pandemiemonate hat die Sensibilisierung für saubere Luft und ein gutes Raumklima zugenommen. Zwar können Viren von den Sensoren nicht erkannt werden. Mehr Pflanzen sorgen aber für eine höhere Luftfeuchtigkeit, die Aerosole schneller bindet als trockene Luft. So fallen diese rasch auf den Boden – die Virenlast in der Luft sinkt. Doch haben die Entwicklungen in der jüngsten Zeit auch dazu geführt, dass immer mehr von zu Hause aus gearbeitet wird. Ein Problem für Oxygen at Work? «Es ist schon so, dass zukünftig wohl weniger Bürofläche benötigt werden wird. Dafür stellen wir aber fest, dass pro Quadratmeter mehr investiert wird als zuvor», meint Manuel Winter.
 

Die Mitarbeiter schwärmen und bei Gästen sorgen die Pflanzen für Gesprächsstoff

 

 

Luftqualität rückt in den Fokus 

Nicht zuletzt beeinflusst durch die vergangenen Pandemiemonate hat die Sensibilisierung für saubere Luft und ein gutes Raumklima zugenommen. Zwar können Viren von den Sensoren nicht erkannt werden. Mehr Pflanzen sorgen aber für eine höhere Luftfeuchtigkeit, die Aerosole schneller bindet als trockene Luft. So fallen diese rasch auf den Boden – die Virenlast in der Luft sinkt. Doch haben die Entwicklungen in der jüngsten Zeit auch dazu geführt, dass immer mehr von zu Hause aus gearbeitet wird. Ein Problem für Oxygen at Work? «Es ist schon so, dass zukünftig wohl weniger Bürofläche benötigt werden wird. Dafür stellen wir aber fest, dass pro Quadratmeter mehr investiert wird als zuvor», meint Manuel Winter.
 

Die Mitarbeiter schwärmen und bei Gästen sorgen die Pflanzen für Gesprächsstoff

 

 

Reto Helbling, Vizedirektor bei Zürich Tourismus

 

Grüne Büros auch bei Zürich Tourismus

Die Tourismusorganisation Zürich Tourismus sorgt seit längerem mit Pflanzen für eine gesunde und produktive Büroumgebung. Für Reto Helbling, Vizedirektor bei Zürich Tourismus, ein voller Gewinn: «Mich überzeugt das Abokonzept, welches man heute eher von Online-Dienstleistungen kennt. Hier wird es nun für einmal im echten Leben umgesetzt.» Am neuen Standort an der Sihlporte hat sich die Zürcher Tourismusorganisation in einem historischen Bürogebäude modern und grün eingerichtet. Die Pflanzen sind überall präsent. Die Luft ist angenehm kühl und hat einen erfrischenden Touch. «Die Pflanzen stechen sofort ins Auge», sagt Helbling im Kaffeebereich, der vor allem von Strelitzien gesäumt ist, und ergänzt: «Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwärmen, und bei Gästen sorgen die Pflanzen sofort für Gesprächsstoff.»

 

 

Grüne Büros auch bei Zürich Tourismus

Die Tourismusorganisation Zürich Tourismus sorgt seit längerem mit Pflanzen für eine gesunde und produktive Büroumgebung. Für Reto Helbling, Vizedirektor bei Zürich Tourismus, ein voller Gewinn: «Mich überzeugt das Abokonzept, welches man heute eher von Online-Dienstleistungen kennt. Hier wird es nun für einmal im echten Leben umgesetzt.» Am neuen Standort an der Sihlporte hat sich die Zürcher Tourismusorganisation in einem historischen Bürogebäude modern und grün eingerichtet. Die Pflanzen sind überall präsent. Die Luft ist angenehm kühl und hat einen erfrischenden Touch. «Die Pflanzen stechen sofort ins Auge», sagt Helbling im Kaffeebereich, der vor allem von Strelitzien gesäumt ist, und ergänzt: «Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwärmen, und bei Gästen sorgen die Pflanzen sofort für Gesprächsstoff.»

 

Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwärmen: Bei Zürich Tourismus sorgt das Pflanzenkonzept für viel Gesprächsstoff mit Gästen.
Spezielle Sensoren messen laufend die Luftqualität
Innovation made in Freienstein: Gebrauchte Akkus werden in ihre Einzelteile zerlegt und rezykliert.

Mehr Aufmerksamkeit fürs Raumklima

Als Reto Helbling sich 2019 mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten beschäftigte, war das Pflanzenthema noch nicht zuoberst auf seiner Prioritätenliste: «Unsere Nachhaltigkeitsverantwortliche hat mich auf das Angebot aufmerksam gemacht.» Die Idee, Pflanzen nicht selbst kaufen und pflegen lassen zu müssen, habe ihn hellhörig gemacht. Kostentechnisch sei das Angebot von Oxygen at Work äusserst interessant.

Grünes Arbeitsklima 

Mittlerweile habe aber auch ein Umdenken stattgefunden: «Den monatlichen Report zur Luftqualität an unserem Standort begrüsse ich sehr. Er hat dazu geführt, dass ich die Qualität des Raumklimas nun auf dem Schirm habe und reagieren könnte, sollte diese einmal nachlassen.» Ein Thema, das vorher kaum Beachtung gefunden habe.

Kriitische Anlaufphase, rasantes Wachstum

Die drei sympathischen Unternehmer von Oxygen at Work blicken heute auf vier intensive, aber erfolgreiche Jahre zurück. Zu Beginn kontaktierten Sie potenzielle Kunden direkt: «Von zehn Unternehmen konnten wir drei für ein Gespräch gewinnen», sagt Manuel Winter. Doch zunächst brauchten die drei Geduld. Das war entscheidend, denn während dieser kurzen Periode mussten die drei noch vom Ersparten leben. «Wir waren von unserer Dienstleistung immer so überzeugt, dass wir nie Angst hatten, zu scheitern», so Rita Salathé. Und tatsächlich, mit den ersten Kunden sprach sich das Angebot schnell herum. Das Interesse ist heute wesentlich grösser: «Seit Beginn sind wir jedes Jahr um 100 Prozent gewachsen», ergänzt Winter. Das Angebot spreche sich unter Innenarchitekten und Kunden herum. Der Kundenstamm dehne sich heute bereits bis nach Deutschland aus. Nun spielen Joel Bloch, Rita Salathé und Manuel Winter mit dem Gedanken einer Expansion.

Mehr Aufmerksamkeit fürs Raumklima

Als Reto Helbling sich 2019 mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten beschäftigte, war das Pflanzenthema noch nicht zuoberst auf seiner Prioritätenliste: «Unsere Nachhaltigkeitsverantwortliche hat mich auf das Angebot aufmerksam gemacht.» Die Idee, Pflanzen nicht selbst kaufen und pflegen lassen zu müssen, habe ihn hellhörig gemacht. Kostentechnisch sei das Angebot von Oxygen at Work äusserst interessant.

Grünes Arbeitsklima 

Mittlerweile habe aber auch ein Umdenken stattgefunden: «Den monatlichen Report zur Luftqualität an unserem Standort begrüsse ich sehr. Er hat dazu geführt, dass ich die Qualität des Raumklimas nun auf dem Schirm habe und reagieren könnte, sollte diese einmal nachlassen.» Ein Thema, das vorher kaum Beachtung gefunden habe.

Kriitische Anlaufphase, rasantes Wachstum

Die drei sympathischen Unternehmer von Oxygen at Work blicken heute auf vier intensive, aber erfolgreiche Jahre zurück. Zu Beginn kontaktierten Sie potenzielle Kunden direkt: «Von zehn Unternehmen konnten wir drei für ein Gespräch gewinnen», sagt Manuel Winter. Doch zunächst brauchten die drei Geduld. Das war entscheidend, denn während dieser kurzen Periode mussten die drei noch vom Ersparten leben. «Wir waren von unserer Dienstleistung immer so überzeugt, dass wir nie Angst hatten, zu scheitern», so Rita Salathé. Und tatsächlich, mit den ersten Kunden sprach sich das Angebot schnell herum. Das Interesse ist heute wesentlich grösser: «Seit Beginn sind wir jedes Jahr um 100 Prozent gewachsen», ergänzt Winter. Das Angebot spreche sich unter Innenarchitekten und Kunden herum. Der Kundenstamm dehne sich heute bereits bis nach Deutschland aus. Nun spielen Joel Bloch, Rita Salathé und Manuel Winter mit dem Gedanken einer Expansion.

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