TEXT Hardy Schröder - 15. Februar 2020
Ein Drittel des Schweizer Energiebedarfs fällt in privaten Haushalten an. Heizung und Warmwasseraufbereitung schlagen dabei am stärksten zu Buche, bieten aber auch grosses Einsparpotenzial. Mit diesen Tipps sparen Sie Strom und Geld, ohne frieren zu müssen.
Kurz und heftig Lüften
Lüften Sie zwei- bis dreimal pro Tag während 5 bis 10 Minuten richtig mit einer Stosslüftung diagonal durch die Wohnung oder das Haus. Ein ständig gekipptes Fenster erzeugt einen Energiemehrverbrauch von bis zu 100 Liter Heizöl pro Heizsaison.
höchstens 20 Grad in Wohnräumen
Stellen Sie die Raum-Solltemperatur möglichst tief ein. Jedes Grad weniger spart 6 Prozent Energie. In Wohnräumen empfehlen wir 20 Grad, in der Küche 18 Grad. Schlafzimmer benötigen mindestens 16 Grad, das Badezimmer muss nicht wärmer als 22 Grad sein.
Dichtung prüfen
Prüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Ihre Fenster und Türen gut abdichten – Sie vermeiden Wärmeverlust und lästige Zugluft.
Erneuerbare Heizsysteme
Rechnen Sie langfristig, wenn der Heizkessel ersetzt werden muss. Wer bei der Wahl einer neuen Heizlösung neben den Anschaffungskosten auch die Lebenszykluskosten heranzieht, hat eine bessere Entscheidungsgrundlage. Erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen schneiden oft ökologischer und ökonomischer ab, als fossile Heizungen.
Vorhänge ziehen, Storen schliessen
Ziehen Sie nachts und bei längerer Abwesenheit die Vorhänge zu und schliessen Sie die Storen, um die Wärme im Haus zu halten. Wärmeverluste können so um mehr als ein Fünftel gesenkt werden.
Heizkörper freiräumen
Räumen Sie die Heizkörper frei von Möbeln und Gegenständen, sonst besteht die Gefahr, dass die Wärme gestaut wird und sich nicht regelmässig im Raum ausbreitet.
Smart Home
Je nach Heizsystem sollte eine Absenkung der Raumtemperatur in der Nacht oder bei längerer Abwesenheit am Tag geprüft werden. Smart-Home-Anwendungen steuern dies mittlerweile automatisch.
Leitungen isolieren
Nicht isolierte Heizungsleitungen in unbeheizten Räumen sollten vermieden werden, da ansonsten unnötig Energie abgegeben wird.
Wärmeverluste verringern
Heizen Sie unbenützte Räume reduziert und schliessen Sie die Türen zwischen unterschiedlich warmen Räumen, um Wärmeverluste zu verringern.
Tiefe Heizgrenze
Stellen Sie bei einer automatischen Regelung die Heizgrenze möglichst tief ein. So werden die Laufzeiten der Heizung und der Umwälzpumpen reduziert.
Thermostatventil
Bei Radiatoren empfiehlt es sich, Thermostatventile zu installieren. Diese reduzieren bei korrekter Anwendung den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent. Achten Sie darauf, dass die Thermostatventile nicht abgedeckt werden und die Luft ungehindert zirkulieren kann.
Betriebszeiten steuern
Passen Sie die Betriebszeiten der Zirkulationspumpe beziehungsweise der Rohrbegleitheizung der Warmwasseranlage Ihren Gewohnheiten an. Die Betriebszeiten können so um bis zu 50 Prozent reduziert werden.
Moderne Pumpen
Ersetzen Sie Ihre alte Heizungspumpe durch ein effizientes Modell. Je nach Heizgrenze läuft diese Pumpe einige Tausend Stunden. Eine effiziente Umwälzpumpe benötigt nur noch etwa ein Fünftel der Energie.
Warme Kleidung
Wenn Sie zu Hause warme, wintergerechte Kleidung tragen, können Sie die Raumtemperatur um bis zu 3 Grad senken und sparen dadurch 18 Prozent Heizkosten.
Luftfeuchtigkeit konstant halten
Halten Sie die Luftfeuchtigkeit konstant zwischen 40 bis 60 Prozent, denn je trockener die Luft, desto weniger warm fühlt sie sich an. Dies muss nicht unbedingt durch einen Luftbefeuchter geschehen – auch Zimmerpflanzen haben die Eigenschaft, über das Wurzelwerk aufgenommene Feuchtigkeit an die Luft zurückzugeben.
Wasserdruck prüfen
Beachten Sie bei der Inbetriebnahme den Wasserdruck Ihres Heizsystems. Dieser sollte Ihrem Gebäude angepasst sein und ist von der Höhe der Installation abhängig. Wenn ständig Wasser nachgefüllt werden muss, sollte dies durch einen Fachmann überprüft werden.
Heizkurve überwachen
Überprüfen und optimieren Sie die Heizkurve sporadisch. Dies auch dann, wenn am Gebäude schon Sanierungsmassnahmen gemacht wurden wie zum Beispiel der Einbau neuer Fenster. Je flacher die Heizkurve eingestellt ist, umso niedriger wird der Energieverbrauch der Heizanlage.
Radiatoren entlüften
Radiatoren sollten Sie in regelmässigen Abständen entlüften. Dadurch können sich diese schneller und gleichmässiger aufwärmen wodurch die Wärmeenergie gleichmässig abgegeben und der Komfort verbessert wird.
Hydraulik abgleichen
Sollte Ihre Heizung viel zu heiss oder viel zu kühl sein, könnte ein hydraulischer Abgleich weiterhelfen. Wenden Sie sich in diesem Fall an den Fachmann. Eine hydraulisch korrekt justierte Heizung, kann zusätzlich Energie einsparen.

Die obige Grafik zeigt auf, welche durchschnittlichen Kosten bei den gängigsten Heizsystemen pro Jahr anfallen. Die Kosten basieren auf Durchschnittswerten. Sie sind als Annäherung zu verstehen. Für exakte Werte sind weitere Informationen über Ihr Gebäude erforderlich. Nutzen Sie unseren Heizungsrechner und sehen Sie, welche Heizkosten für Ihre Liegenschaft anfallen.