Das Speicherdilemma
Der Weg ist eingeschlagen: Unsere Energiezukunft liegt in den erneuerbaren Energien. Doch der erneuerbare Strom entsteht eben nicht immer genau dann, wenn er nachgefragt wird. Im Sommer kann mittels Photovoltaik sehr viel Strom erzeugt werden. Wohin also mit dem Überschuss, den wir im Winter so dringend benötigen würden?
Die umfassende Lösung für die Speicherproblematik gibt es noch nicht und wird es auch in den nächsten Jahren noch nicht geben
Richtig, wir müssten ihn speichern. Doch die für die saisonale Speicherung notwendigen Technologien sind noch nicht so weit, um dieses Dilemma zu annehmbaren Kosten zu lösen: «Das Problem ist nicht die kurzfristige Speicherung, also der Tag-Nacht-Ausgleich», sagt Gabriela Hug. «Die wahre Herausforderung liegt in der saisonalen Speicherung.»
Batterietechnologien entwickeln sich zwar rasant, aber es gibt noch kein System, das sich für den Einsatz im grossen Massstab eignen würde. Auch Power-to-X-Technologien, also die Umwandlung des erneuerbar produzierten Stroms in Wasserstoff oder synthetische Treibstoffe ist technologisch möglich. «Das macht aber aktuell nur unter Extrembedingungen Sinn, also wenn eine Strommangellage bevorsteht, denn die Effizienzverluste sind enorm und die Verfahren noch sehr kostspielig», sagt Hug.
Die Digitalisierung des Stromnetzes spielt eine wichtige Rolle
Bleibt noch die Speicherung mittels Wasserkraft. Dank der topografischen Gegebenheiten in der Schweiz sind Pumpspeicherkraftwerke als mechanisches Speichersystem bei uns bereits seit langem etabliert. «Die Speicherung des produzierten Stroms mittels Wasserkraft, also über Stauseen, ist ebenso wie die Wärmespeicherung eine Möglichkeit zur saisonalen Speicherung», stellt Gabriela Hug fest.
Doch die umfassende Lösung für die Speicherproblematik gibt es noch nicht und wird es auch in den nächsten Jahren noch nicht geben.